*unbezahlte Werbung/Einladung
Ich muss ja ehrlich sein – so eine klassische Karibik-Kreuzfahrt oder eine Fahrt auf der Donau von Passau bis ins Delta kommt für mich nicht in die Tüte. Habe ich es versucht? Ja! Als Teil unserer Hochzeitsreise haben wir 3 Tage auf dem Nil verbracht und ich fand es an Bord noch langweiliger als daheim auf dem Sofa.
Ganz spannend war es hingegen, einen für mich schon bekannten See mal ganz anders zu erkunden.

Wolfgangseeschifffahrt
Ich muss zugeben, ich bin alles andere als eine Wasserratte, die Gene sind alle an meine Schwester gegangen. In Wasser, in dem Algen und Fische sein könnten, bringen mich keine 10 Pferde, ich habe es sogar schonmal geschafft, 2 Wochen auf den Florida Keys zu verbringen und nur ein einziges Mal (beim Parasailing) Kontakt mit dem Wasser zu haben.
Und so fallen für mich an einem See Fortbewegungsmöglichkeiten wie Schwimmen, Surfen, Segeln oder Stand-up-Paddeling flach. Und da kommen die großen, stabilen Schiffe der Wolfgangseeschifffahrt für mich wie gerufen.

Rundfahrt
Wir starten unsere Rundfahrt in St. Wolfgang bei der Talstation der Schafbergbahn. Es ist schon Mittag, den Vormittag haben wir nämlich oben am Berg verbracht. Da als nächstes das Schiff Richtung St. Gilgen ablegt, ist auch klar, wo es als erstes hingeht.
Auch wenn wir zuvor schon zweimal am Wolfgangsee waren, nach St. Gilgen haben wir es zuvor noch nie geschafft und das, obwohl St. Gilgen für uns Deutsche fast noch mehr Bedeutung hat als der malerische Wallfahrtsort St. Wolfgang mit seinem Weißen Rössl. Fast jeder über 30 kennt St. Gilgen als Lieblingsurlaubsort unseres Einheitskanzlers Helmut Kohl und seiner Familie.
Und so gehen wir an Bord, leider ist es der erste wirkliche Sommersonntag und es ist schon relativ voll, weshalb wir erstmal nur Stehplätze ergattern können.
Übrigens sind die Schiffe, die auf dem See unterwegs sind, ziemlich unterschiedlich – vom Schaufelraddampfer Franz Josef von 1873 (nur in der Hauptsaison unterwegs, Fahrt kostet 1€ Aufschlag) bis hin zur MS Salzburg von 2004, dem jüngsten Mitglied der Flotte. Alle Schiffe haben eine kleine Gastrotheke an Bord, an der man Dinge wie Bretzel, Getränke und Eis kaufen kann. Ansonsten sind die Schiffe in Bezug auf Anzahl der zugelassenen Passagiere, Sitzplätze etc. relativ unterschiedlich. An dem Tag, an dem wir unterwegs waren, kreuzten die MS Salzburg und die MS Österreich, wobei ich die Österreich ehrlicherweise als wesentlich komfortabler (weil auch größer) empfand.

Kann man einen Platz am Sonnendeck ergattern, bieten sich sagenhafte Ausblicke auf den See, die man vom Ufer kaum bekommt – etwa auf das romantische Weiße Rössl, fast wir man es aus dem berühmten Peter Alexander Film kennt oder auch auf die vielen kleinen Badebuchten und Felsen, auf denen sich an diesem Sonntag das erste Mal die Leute in der Sonne räkeln. Auch entdeckt man den einen oder anderen kleinen Altar, der daran erinnert, dass am Ufer zwischen St. Gilgen und St. Wolfgang schon seit Jahrhunderten die Wallfahrer unterwegs sind.

Spaziergänge
Zwischendurch kann man sich wunderbar die Beine vertreten. Am Besten sind dazu die Stationen St. Gilgen und Strobl geeignet. Beide kleinen Spaziergänge sind ziemlich genau auf die 1h Aufenthaltsdauer abgestimmt.
Bürglstein (Strobl)
Am Ortsrand von Strobl ragt der Bürglstein markant in den See hinein. Hier haben wir in den Abendstunden noch ein bisschen die Sonne genossen. Die ganze Runde des ausgebauten Promenadenwegs ist 2,6 km lang und bietet zahlreiche tolle Ausblicke auf den See, auf Strobl und St. Wolfgang. Bei klarer Sicht kann man sogar bis hinauf auf den Schafberg sehen. Was allerdings die Weihnachtslaterne auf einer kleinen Schwimmplattform auf dem See macht, hat sich uns nicht ganz erschlossen. Vielleicht kann da ja der eine oder andere Leser nachhelfen?


Von St. Gilgen nach Fürnberg (oder umgekehrt)
Der Weg zwischen den beiden Stationen St. Gilgen und Fürnberg führt ähnlich wie der am Bürglstein erst durch bebautes Gebiet, mündet dann aber relativ schnell in einem wunderschönen, schattigen Spazierweg direkt am Seeufer.
Es ist übrigens sinnvoller, von St. Gilgen zu starten, da das Schiff in Fürnberg zweimal hält und in St. Gilgen einen kleinen Aufenthalt hat, dem man entgeht, indem man erst am Rückweg (also beim zweiten Halt in Fürnberg) einsteigt.


Infos
Man kann die Rundfahrt an allen Anlegestellen beginnen. Zwei davon liegen in St. Wolfgang (Markt und Schafbergbahn), dazu kommen Strobl und der Parkplatz Gschwendt, sowie Ried-Falkenstein, Fürnberg und St. Gilgen.
Wir haben uns für das Tagesticket (Kosten 21,70€ Erwachsene) entschieden, mit dem man an jeder Anlegestelle einmal aussteigen kann. Es gibt auch die Möglichkeit, nur für einzelne Strecken ein Ticket zu lösen.

Die Tarife im Einzelnen könnt ihr euch auf der Homepage der Schafbergbahn/Wolfgangseeschifffahrt ansehen.
Die Schiffe verkehren stündlich von Strobl bzw. St. Gilgen und halten auf beiden Strecken an allen Stationen. Den Fahrplan dazu findet ihr ebenfalls auf der Homepage der Schafbergbahn/Wolfgangseeschifffahrt.
Tipp: An der Haltestelle Parkplatz Gschwendt gibt es kostenlose Parkplätze, wenn man die Rundfahrt plant, kann man sie also am besten dort beginnen.