Kaum eine Stadt ist so musikalisch wie Wien. Die ganz Großen haben hier gelebt und gearbeitet, sind zum Teil auch hier begraben. Der große Mozart hat ganze 10 Jahre in der Stadt verbracht und sich hier verliebt. Beethoven kam aus Bonn nach Wien und blieb hier hängen. Auch die Familie Strauß hatte ihren Lebensfokus hier.
Die Autorin Sabine Gruber hat sich im beliebten 111 Orte Format auf eine Suche durch Wien und seine Umgebung begeben und teils überraschende Plätze gefunden.
111 Orte der Musik in Wien die man erlebt haben muss
Daten
Autor: Sabine M. Gruber
Verlag: Emons
ISBN: 3740803487
Preis: 16,95€
Taschenbuch, 240 Seiten
Inhalt
Wien atmet Musik – von Mozart bis Falco, von Beethoven bis Peter Alexander – alle hatten irgendeine Beziehung zur Stadt an der Donau. Sabine M. Gruber stellt uns 111 Orte in Wien und Umgebung vor, wo man auf all die bekannten und weniger bekannten Musiker lebten, wirkten und starben.
Sie erzählt die dazu passenden bekannten und weniger bekannten Geschichten. Wer hätte etwa gedacht, dass Mozart aus seinem ersten Job beim Deutschen Orden mit einem Fusstritt hinausbefördert wurde und dass seine Großmutter aus Krems stammte.
111 Orte werden gezeigt, mit großformatigen Bildern und den zugehörigen Daten. In ihrer Beschreibung erzählt die Autorin allerdings mehr die Anekdoten und unbekannten Geschichten zum jeweiligen Ort, was das Buch auch für den Ortskundigen Wiener spannend macht.
Fazit
Selbst in Wien ist es unheimlich hart, 111 Orte der Musik zu finden. Das merkt man dem Buch leider auch etwas an. So werden zu den „Orten der Musik“ auch die Rollfähre in Klosterneuburg (unter die blaue Donau) oder die Myrafälle (unter Wassermusik) geführt. Meine Highlights sind aber die Fatty-George-Gasse die in der hinterletzten Ecke Wiens liegt und an sich außer dem Namen nix mit Musik zu tun hat und NOCH BESSER das Haus von Mozarts Großmutter. Auch sonst hat man einige weitläufige Gedenktafeln und Konzertorte – so hat man ein bisschen das Gefühl, dass Wien doch ein bisschen weniger musikalisch ist wie man denkt. Viele andere Dinge, etwa das Haus der Musik, das Beethovenmuseum in Döbling oder die Musikergräber am Zentralfriedhof fehlen.
Insgesamt ist die Zusammenstellung aber nichts desto trotz eine spannende Zusammenstellung von Orten, an denen Wien (und die Umgebung) Musik atmet – von einem Lindenbaum in Kierling, der eine wichtige Rolle in einem Gedicht spielte bis hin zu den großen, bekannten und weniger bekannten Theatern, die sich über die gesamte Stadt verteilen – es werden bekannte und unbekannte Geschichten erzählt. Von mir gibt es gute 3 Sterne.