Nature in the City – Die besten Orte um wilde Tiere zu beobachten in Wien

Dass Wien eine grüne Stadt ist, kann man kaum verschweigen – denn es gibt kaum eine Metropole, die mit der Lobau einen Naturpark innerhalb ihrer Stadtgrenzen hat und mit 650 Hektar Anbaufläche ist auch der Weinbau ein nicht zu verachtender Wirtschaftssektor in der Stadt.

Da kann es kaum verwundern, dass es in Wien Orte gibt, an denen Wildtierbeobachtungen quasi vorprogrammiert sind. Einige davon habe ich euch heute zusammengestellt.

Blumengärten Hirschstetten – Welcome to the Ziesel World

Bus 22A, 95A, 95B, N23 bis Blumengärten Hirschstetten 
Tram 26 bis Süßenbrunner Straße

Öffnungszeiten Saisonabhängig, Eintritt frei

Niedlich ist es auf jeden Fall, das kleine Hörnchen, das in den Blumengärten Hirschstetten unterwegs ist. Ich habe zwar schon häufiger gehört „Ih, Mäuse“ – aber im Gegensatz zu Mäusen stehen die Ziesel auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Auch wenn man das kaum glauben mag, wenn man die große Kolonie sieht, die im Park der Stadt Wien unterwegs ist, ausgelassen tollt und nach Futter sucht – sie sind einfach herrlich zu beobachten. Ihren Bau haben sie unweit der Straßenbahnstation, irgendwo zwischen dem Bauernhof und dem Streichelzoo – kaum zu übersehen.

Aber auch sonst tummelt sich hier einiges – am Froschteich ist ab Frühjahr eine große Party und in den verschiedenen Gehegen findet man Störche, Europäische Wildkatzen, Schildkröten und Ziegen.

Ziesel findet man auch z.B. in den Weinbergen von Stammersdorf oder auf der Zieselwiese in Perchtoldsdorf sowie auf den Weiden von Schloss Hof.

Ziesel spielen gerne

Quark
Wildkatze hinter Gittern

Zentralfriedhof, Tor 1 – Hier sind die entspanntesten Rehe der Welt zu Hause

Tram 6 und 71 bis Zentralfriedhof Tor 1

Öffnungszeiten Saisonabhängig, Eintritt frei

Mit dem Zentralfriedhof in Wien-Simmering verbindet man eher die berühmten Grabstätten von Falco oder Beethoven, von Udo Jürgens oder Johann Nestroy. Bei den Ehrengräbern rund um Tor 2 ist daher immer viel los. Mein persönlicher Lieblingsteil liegt aber direkt hinter Tor 1. Der Teil des Friedhofs ist mit uralten, verfallenen, jüdischen Gräbern bedeckt und strahlt eine außergewöhnliche Ruhe aus. Und hier erfährt man auch, wo Wolfgang Ambros den Text von „Es lebe der Zentralfriedhof“ herstammt. Denn wenn man zwischen den teils verfallenen Gräbern herumläuft, raschelt es überall im Gebüsch und plötzlich steht 2m vor einem eine ganze Gruppe Rehe und schaut dich fragend an. In den Futterstellen für die Vögel findet man einen roten Fellschwanz – ein Eichhörnchen bedient sich mal eben und hoch oben kreist ein Turmfalke – sogar Fasane habe ich dort schon entdeckt – alles Wildtiere, die hier ihre Nische gefunden haben. Zwischen den Gräbern finden sie ausreichend Futter und Deckung.

Ganz entspannt – 5 m Sicherheitsabstand – reicht
Zwischen den Gräbern ist ganz schön was los
Erwischt

Wasserpark Floridsdorf – Die Graureiherbrutkolonie mitten in der Stadt

Trams 30 und 33 bis Hubertusdamm (Floridsdorfer Wasserpark) – die Insel ist von dort in Sichtweite

Viele Leute sind beeindruckt, wenn sie einen Graureiher in den vielen Teichen in den Wiener Parks sehen. In Wien findet man aber gleich mehrere große Brutkolonien. Die wohl bekannteste – weil bestens erreichbare – ist die Kolonie auf der kleinen Insel im Floridsdorfer Wasserpark unweit Hubertusdamm. Hier sickert ständig Donauwasser durch, weshalb das Flachgewässer auch bei Frost selten einfriert und daher eine optimale Lebensgrundlage für diverse Wasservögel bietet, darunter eben sicher 10 Graureiherbrutpaare, die man hier den ganzen Tag beobachten kann genauso wie zahlreiche Wasserschildkröten, die hier die Sonnenstrahlen aufsaugen. In den frühen Morgenstunden (habe ich mir sagen lassen) soll hier auch der eine oder andere Biber am Werk sein – ich hatte allerdings bisher noch nicht das Glück.

Graureiher bei der Nistmaterial Suche
Graureiher
Schildkrötenversammlung

Lainzer Tiergarten – Da ist die Wildsau daheim

U4 Hütteldorf – die meisten frei laufenden Tiere sind nahe dem Nikolaitor

Eigentlich ist es ja schon ein bisschen gruselig, wenn man einen kapitalen Keiler nur 50 m entfernt auf der Wiese grasen sieht. Doch die Wildschweine im Lainzer Tiergarten sind verhältnismäßig entspannt und verfahren mehr nach dem Motto „Solange du am Weg bleibst und nur guckst ist alles okay“ und grasen einfach ruhig weiter.

Im ehemaligen kaiserlichen Jagdgebiet tummeln sich auch einige Rehe und Hirsche, die tendieren aber eher dazu, sich tiefer im Wald zu verstecken und nur in den frühen Morgenstunden rauszukommen. Wildschweine sind anscheinend etwas entspannter, ich habe bisher dort zu jeder Tageszeit welche gesehen.

Zusätzlich zum frei herumlaufenden Wild gibt es auch noch ein Wildgehege nahe dem Lainzer Tor.

Tust du mir nix, tu ich dir nix

3 Kommentare

  1. Ja, die Natur in den Städten ist oft schon artenreicher als in der freien Wildbahn 🙂 ich arbeite ja seit längerer Zeit an einem ähnlichen Projekt hier bei uns in Bremen – da kann ich deine Eindrücke nachvollziehen.

    danke dafür .-)

    Beste Grüsse

    Torsten

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  2. Danke für die Tipps! Allerdings ist die Lobau teil eines Nationalparks. Von der Strenge der Naturschutzgesetze ein großer Unterschied zum Naturpark.
    LG
    Norbert

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