Das legendäre Kloster am Kreuzberg und sein Bier

Mit rund 600000 Besuchern pro Jahr gehört der unweit des kleinen Städtchens Bischofsheim gelegene Kreuzberg zu einem der schönsten und bekanntesten Ausflugsziele der Rhön. Bekannt ist das Kloster der Franziskaner-Observanten besonders als der „heilige Berg der Franken“ – 70-80 Wallfahrten vor allem aus der gesamten fränkischen Region finden jährlich im kleinen Ort in Unterfranken statt. Bekannt ist der Kreuzberg aber auch für sein Klosterbier.

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Das Kloster Kreuzberg

Geschichte

Das Kloster entstand am sogenannten Asenberg. Der ursprüngliche Name lässt wohl darauf schließen, dass sich auf dem Plateau des Berges eine Heidnische Kultstätte befand – der Name könnte auf den „Aschberg“ schließen lassen, was auf Brandopfer hindeutet. Der Name ist bis ins 17. Jahrhundert belegt – mit der Errichtung der Kreuzigungsgruppe entstand der Name Kreuzberg, der seit dem 16. Jahrhundert besteht und den Namen Aschberg verdrängt hat.

Als Wallfahrtsort der Franken gilt der Ort schon seit dem 7. Jahrhundert seit der Missionierung der Franken durch den heiligen Kilian und seine Gefährten Kolonat und Totnan.

Um 1400 gab es auf dem Plateau ein erstes Wallfahrerkreuz – 1582 ließ der Fürstbischof von Würzburg die erste Kreuzigungsgruppe errichten. Die erste Kapelle entstand schon kurze Zeit später um 1598.

Das Kloster wurde von den Franziskaner Observanten 1681-92 gebaut. 1684 wurde es offiziell zum Konvent und schon ab 1731 wird am Kreuzberg offiziell Bier gebraut. 1803 wurde das Kloster nicht – wie die anderen in Bayern – durch die Säkularisierung aufgehoben. Nur die Wallfahrt wurde offiziell verboten.

Nachdem fiel das Kloster Kreuzberg an das Bistum Würzburg und Bayern – die Regelung wurde aufgehoben und seit dem kommen jährlich traditionell rund 60 – 70 Fusswallfahrergruppen aus ganz Franken zum Kreuzberg.

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Barocke Kirche

Der Kreuzberg

Seinen Namen erhielt das Kloster nach der erstmals 1582 errichteten Golgata-Gruppe mit dem zugehörigen Kreuzweg. Der heutige Kreuzweg stammt aus dem Barock und entstand um das Jahr 1710 – damit ist er einer der ältesten in Deutschland.

Der Weg hinauf zur Golgata-Gruppe lohnt sich schon aufgrund des gigantischen Ausblicks. Der Kreuzberg gehört mit seinen 927,8 m zu den höchsten Erhebungen der Rhön – der Rundumblick von hier aus auf die hügelige Landschaft ist einfach atemberaubend.

 

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Kreuzigungsgruppe mit Aussicht

Klosterkirche

Die barocke Klosterkirche ist im klassischen Stil der Franziskaner nur mit einem kleinen Türmchen ausgestattet. Innen findet man eine schlichte Hallenkirche mit barockem Hochaltar aus dem Jahr nach der Fertigstellung des Klosters 1692. Gemeinsam mit seinen 2 Seitenaltären hat er die Kreuzigung Christi zum Thema.

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Wandern am Kreuzberg

Rund um das Kloster gibt es zahllose Rundwanderwege von einer kurzen 3 km Runde, die über die Kreuzigungsgruppe und dann in einem weiten Bogen bis zum Kloster zurück führt bis hin zur 4 h Kreuzberg-Extratour, die vom Hochrhöner Weitwanderweg abzweigt. Die Rundwanderwege sind alle gut ausgeschildert, die kürzeren Runden sind (abgesehen von den steilen Treppen hinauf zur Kreuzigungsgruppe) Kinderwagengerecht.

Zudem ist der Kreuzberg Teil mehrerer Pilgerwege, etwa dem Deutschen Jakobsweg und der Via Nova.

Daneben ist der Kreuzberg auch Ziel mehrerer Fahrradstrecken.

Einkehren in der Klosterwirtschaft

Bekannt ist das Kloster in der Rhön vor allem für sein Klosterbier. Jährlich werden rund 8500 Hektoliter in den Sorten  Dunkel, Pils, Hefeweizen und Weihnachts-Bock gebraut. Ein Großteil davon wird direkt in der Klosterwirtschaft ausgeschenkt – nur wenige Gaststätten in der Rhön können das echte Kreuzbergbier ausschenken.

Ausgelegt ist die große Wirtschaft, die direkt neben der Klosterschenke liegt, für zahllose Ausflügler. Angeboten werden neben dem Bier deftige Speisen wie Brezeln oder Haxen. Dazu kommen Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 250 Personen. Es herrscht – vor allem wohl aufgrund der vielen Gäste – Selbstbedienung.

Ein Ausflug auf den Kreuzberg

Der Kreuzberg hat viel zu bieten – für Kunst- und Kulturliebhaber gibt es eine kleine Dauerausstellung, die den heiligen Franz von Assisi zum Thema hat. Das Kloster mit seiner barocken Kirche und seinen Kapellen und dem Kreuzweg ist als religiöses Ziel deutschlandweit bekannt.

Rund um das Kloster bieten zahlreiche, gut angelegte Wanderwege Möglichkeit, die Natur und die Umgebung zu erkunden, egal ob mit dem Rad oder zu Fuss. Und zum Schluss hat man sich auch dann die Maß Kreuzbergbier in der großangelegten Klosterwirtschaft verdient.

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Belohnungsbier

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