Im Tempel von Karnak

Luxor ist ein absolutes Highlight. Und mit dem Karnak-Tempel gelangt man in das Zentrum der ägyptischen Religion.

Der Karnak-Tempel liegt auf der East-Bank am Stadtrand des heutigen Luxor. Vom Zentrum aus gelangt man entweder mit dem Taxi oder mit der Pferdekutsche dorthin. Ich würde zum Taxi raten. Wir hatten ohnehin schon den ganzen Tag unseren Ägyptischen Taxifahrer der mich für die Schwester von Steffi Graf hielt – aber das ist ein anderes Thema.

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Das Ticket kostet 50 LE (für Einheimische nur 2 LE). Studenten mit Ausweis zahlen die Hälfte.

Die Anlage ist von 6 Uhr bis 17:30 Uhr für Besichtigungen geöffnet.

Achtung, auch hier sollte man die Flasche Wasser und den Sonnenhut nicht vergessen – die Sonne um die Mittagszeit (wir kamen gegen 12 Uhr) ist definitiv nicht zu unterschätzen.

Auch hier kann man sich einen Guide beim Eingang zulegen. Wir haben diesmal darauf verzichtet, da wir einen ausführlichen Reiseführer (Michael Müller Verlag) dabeihatten, zumal die, die dort standen, nicht den Eindruck machten, sich vernünftig verständlich machen zu können.

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Die Ruinen bilden die größte Tempelanlage aus dem alten Ägypten. Sie liegen direkt am Nilufer. Von dort führt eine Sphingenallee direkt zum ersten Pylon – Teile der hier Widderköpfigen Sphingen sind noch erhalten – ursprünglich waren es 365 Stück, die den gesamten Weg zum 2,5 km entfernten Luxortempel und den Weg zum Nilufer säumten. Der Weg diente im wesentlichen dazu, dass sich die Götter mit ihren Schiffen gegenseitig besuchen konnten. Daher spielte der Nil zu damaligen Zeiten auch solch eine wichtige Rolle für die Ägypter.

Die ältesten Teile des Tempels stammen aus der 12. Dynastie und sind damit rund 4000 Jahre alt. Die gesamte Anlage verteilt sich auf rund 30 Hektar und sie hat insgesamt 10 noch erhaltene Pylonen.

Wie die meisten Tempel in der Region ist auch dieser der Göttertriade Amun, Mut und Chons geweiht, wobei der größte Bezirk dem Regionalgott Amun zugerechnet wird. Dazu kommt hier ein dem Month geweihter Bezirk und ein Aton geweihter Tempel. Hier findet man auch die bei weitem größte und beeindruckendste Säulenhalle der Antike mit bis zu 22,5 Meter hohen Säulen.

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Beinahe jeder Pharao hat hier mit einer Kapelle oder einem Obelisken beigetragen. Gleich zwei heilige Seen sind hier erhalten, auch der berühmte Obelisk der Nofretete aus Rose-Marmor aus Assuan steht hier und trotzt der Witterung. Auch gibt es eine Tempel von Ramses III., das erste Pylon wurde von Sethos I. gebaut.

Dieses Areal ist wirklich der Hammer. Und wenn man die Zeit hat, sollte man sich definitv einen halben Tag hier Zeit nehmen. Nach den Tempeln von Philae, Kom Ombo und Edfu hatten wir so langsam das Grundkonzept der Tempelanlagen verstanden. Doch dieser übertrifft in seinen Dimensionen einfach alles. Schon die Allee auf dem Weg zum ersten Pylon muss zu damaligen Zeiten unheimlich beeindruckend gewesen sein den Tempel zu sehen mit all seinen Farben – teils sind sie noch heute ein bisschen zu erahnen – diesen Eindruck kann man kaum in Worte fassen. Was die Ägypter vor 4000 Jahren hier hingestellt haben, ist schier unglaublich. Schon wenn man auf das gigantische Pylon I. zuläuft, überfällt einen eine gewisse Ehrfurcht.

Dazu kommt das enorm verwinkelte Tempelareal mit den gigantisch hohen Säulen, zwischen denen gerade um die Mittagszeit eine angenehme Kühle herrscht. Schnell verliert man sich in einer Zeit, die eigentlich längst vergangen ist.

Leider waren einige Gebiete rund um das Osttor derzeit gesperrt. Aber auch da steht ein Guide, der einen um ein Bakschisch dorthin bringt.

Der Karnak-Tempelbezirk gehört zu 100% zum absoluten Pflichtprogramm in Luxor. Man sollte diesen Tempel absolut nicht verpassen.

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Ein Kommentar

  1. Ich finde sowas immer wahnsinnig interessant. Ein wunderbarer Einblick von euch 😉
    Und wunderbare Bilder. Ich liebe es auch, die Geschichten darüber zu hören. Es ist eben Spannend, was vor hunderten von Jahren passiert ist.

    Alles liebe

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