Ich bin ja nun schon seit vielen Jahren treuer Kunde von einer der wohl beliebtesten Ausflugskarten des Landes. Für nur 61€ bekommt man für 1 Jahr Zugang zu den 300 beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Niederösterreich. Was vielen aber gar nicht so bewusst ist – mit der Card hat man auch in Wien freien Eintritt zu zahlreichen Attraktionen.
Ich hebe mir die ja immer für die grauen Winterwochenenden auf. Meine Lieblingstipps habe ich euch heute in meinem Blog zusammengestellt.
Wiener Riesenrad Riesenradplatz 1, 1020 Wien – Einmaliger freier Eintritt mit der NÖ Card
Das Wiener Riesenrad gehört wohl zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Wiens. Wer noch nie eine Runde mit dem 1897 zum 50jährigen Thronjubiläum von Kaiser Franz Josef errichteten Rad gefahren ist, der war nie wirklich in Wien. Bei der etwa 10 minütigen Tour in der geschlossenen Kabine genießt man den Ausblick über die gesamte Stadt.
Ganz spannender Fact, der nur wenigen Fahrgästen auffällt, ist übrigens, dass nur jede zweite Aufhängung ist auch tatsächlich mit einem Waggon besetzt ist. Nach den schlimmen Kriegsschäden dachte man 1945, dass die Stabilität der Konstruktion gelitten habe. Daher hängte man nur 15 der ursprünglich 30 Waggons nach den Sanierungsarbeiten wieder ein. So wurde das nur halb bestückte Riesenrad zu einem Symbol des Wiederaufbaus, bis heute wird daran festgehalten.
Wiener Volkskundemuseum Laudongasse 15-19, 1080 Wien – freier Eintritt so oft sie wollen
Das Österreichische Volkskundemuseum in der Laudongasse ist schon aufgrund seiner Architektur sehr sehenswert. Untergebracht ist es nämlich im 1706 errichteten barocken Palais Schönborn. Die Dauerausstellung im Erdgeschoss beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Alltagskultur in Österreich und den ehemaligen Kronländern, darunter fein gearbeitete Möbelstücke und große Teile der Sammlung der jüdischen Volkskundlerin Eugenie Goldstern (1883 bis 1942).
Im Obergeschoss beschäftigt sich die derzeitige Sonderausstellung (noch bis 11.3.2018) mit dem Thema heimat:machen. In der teils aus einschlägigen Kreisen kritisierten Ausstellung geht es um den Begriff „Heimat“ und wie er in der Geschichte des eigenen Museums teils stark instrumentalisiert und für die eigenen politischen Belange eingesetzt wurde. Unter anderem wird hier auch das Thema „Raubkunst im ÖVM“ angegangen und somit die eigene Museumsgeschichte kritisch hinterfragt.
Österreichische Nationalbibliothek Josefsplatz 1, 1010 Wien – freier Eintritt in alle 5 Museen innerhalb von 7 Tagen
Zur ÖNB gehören gieich 5 Museen, die man mit einem Wochenticket besuchen kann – das Globenmuseum, das Literaturmuseum, das Esperanto-Museum, das Papyrusmuseum und natürlich das absolute Highlight – der Prunksaal. In der Hofburg hat man hier eine der schönsten historischen Bibliotheken der Welt. Mehr als 80 m lang, mehr als 20 m hoch und mehr als 200000 Bände (teils aus der Sammlung von Prinz Eugen von Savoyen) – alleine die Ausmaße beeindrucken.
Die barocke Architektur raubt einem aber schier den Atem – im Zentrum steht eine Statue des Erbauers, Kaiser Karl VI. unter einer Freskenkuppel, deren Bilder den schieren Machtanspruch des Habsburges repräsentieren – es geht um die Apotheose des Kaisers.
Visitair Tour am Flughafen Wien 1300 Wien Flughafen – einmaliger Eintritt inkl. Besucherterrasse, Anmeldung erforderlich
Ein wahres Highlight für große und kleine Besucher ist die Visitair-Tour am Wiener Flughafen. Bei der Tour, die auch mit dem Bus über das Vorfeld geht, erfährt man alles Wissenswerte darüber, wie ein Flughafen funktioniert, wie die Flugzeuge abgefertigt und wo sie repariert werden. Und wer wollte nicht immer schonmal ein Flugzeug aus nächster Nähe starten sehen? Anschließend kann man es sich dann auf der Besucherterrasse bequem machen und dem quirligen Treiben auf dem Wiener Flughafen zusehen.
Heeresgeschichtliches Museum Arsenal, Ghegastraße, 1030 Wien – freier Eintritt so oft sie wollen
„Kriege gehören ins Museum“ – das ist der Wahlspruch des Heeresgeschichtlichen Museums im Arsenal. Und hier kann man sich tatsächlich auf eine Zeitreise begeben. Man beginnt dabei im 17. Jahrhundert, reist über die Zeit der Türkenbelagerung und des großen Feldherren Prinz Eugen über die Belagerung durch Napoleon und die legendären Schlachten des 19. Jahrhunderts bis in den Ersten Weltkrieg, dem Ende der Habsburger Monarchie. Es werden beeindruckende Stücke aus der Österreichischen Geschichte gezeigt, etwa, ein Zelt der Türken eine von einer Kugel durchschlagene Brustpanzerung von Prinz Eugen oder ein Mantel Napoleons. Das wohl bekannteste Ausstellungsstück ist allerdings das Auto, in dem Kronprinz Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie Chotek in Sarajewo erschossen wurden, was den Beginn des ersten Weltkriegs eingeleutet hat.
Besonders sehenswert ist die prunkvolle Treppenhausarchitektur mit der Feldherrenhalle, in der berühmte Kriegsherren der Geschichte das Gewölbe tragen, und die Ruhmeshalle im Ersten Stockwerk.
Unteres Belvedere Rennweg 6, 1030 Wien – einmaliger freier Eintritt
Das untere Belvedere am Rennweg gehört zum einmaligen Belvedere-Emsemble, das Prinz Eugen in Wien-Landstraße geschaffen hat. Die kleine Schwester des großen Schlosses wurde 1716 fertiggestellt und diente dem in Wien allgegenwärtigen Prinz Eugen von Savoyen als Sommerresidenz. Allerdings dienten nur ganz wenige Räume tatsächlich zum Leben – weite Teile wurden als Prunkstall und Orangerie ausgebaut.
Die barocken Räumlichkeiten werden heute für mehrmals jährlich wechselnde Sonderausstellungen genutzt. Derzeit läuft eine Ausstellung zum Thema „Die Kraft des Alterns“ (noch bis 4.3.2018) sowie eine Ausstellung zum Thema „Herausforderung Moderne – Wien und Zagreb 1900“ (noch bis 18.2.2018).

21er Haus Arsenalstraße 1, 1030 Wien – einmaliger freier Eintritt
Der für die Weltausstellung 1958 in Brüssel entstandene Österreich-Pavillon von Karl Schwanzer wurde 1962 als Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts in Wien eröffnet. 2011 wurde das moderne Ausstellungskonzept erweitert und dient seit dem als 21er Haus als Plattform für moderne Kunst ab 1945.
Die wechselnden Ausstellungen bieten so der Gegenwartskunst Raum. Derzeit wird die Ausstellung „Duet with the Artist“ (noch bis 9.2.2018) im Fokus gezeigt, bei der man als Besucher direkt mit dem Künstler oder dem Kunstwerk interagiert. So lässt Yoko Ono etwa die Besucher in Scherben geschlagenes Porzellan wieder zusammenkleben oder in ihrem „Wish Tree“ persönliche Wünsche in vertrocknete Zimmerpflanzen hängen. In der Spiegelbar kann man sich an einem Automaten ein Bier ziehen und mit anderen Gästen und mit seinem Spiegelbild in Kontakt treten. Eine Ausstellung für wirklich experimentierfreudige Besucher.

Ich habe schon öfters darüber nachgedacht, mir die NÖ-Card zu besorgen. Tatsächlich wusste ich aber nicht, dass diese auch für Wien gilt. Ein wirklich toller und informativer Beitrag!
Vielen Dank dafür und liebe Grüße
Julie
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Ich war noch nie in Wien, das wird aber definitiv mein nächstes Reiseziel. Vielen Dank für die tollen Tipps. Lieben Gruß aus meiner Küche Jennifer von http://www.zuckerbrotliebe.com
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