Zugegeben – die Frage „Was kann ein Unimog?“ habe ich mir bisher nicht besonders oft gestellt. Umso faszinierter war ich bei meinem Besuch im Unimog-Museum in Gaggenau im nördlichen Schwarzwald. Bis ins Jahr 2002 wurde das wohl vielseitigste Nutzfahrzeug der Geschichte im Mercedes-Werk in Gaggenau produziert und ein kleiner Verein zeigt in seinem kleinen Museum an der B 462 was der Unimog alles kann.

Der Unimog wurde mehr als 50 Jahre lang in Gaggenau produziert und individualisiert. Denn in seiner Geschichte wurde er in zahllosen sparten eingesetzt – von Kriegs- und Katastropheneinsätzen bis hin zur Land- und Forstwirtschaft – vom Geräteträger bis zum Arbeitstier. Überall, wo der Untergrund unpassierbar für andere Fahrzeuge wird, wird der Unimog erst wirklich warm.
Das kleine Museum bietet Einblicke in die Einsatzgebiete und die Fahrzeuggeschichte des Unimog von den frühen Prototypen, die noch von der Firma Boehringer produziert wurden, bis hin zu hochspezialisierten, neuen Modellen. Anhand von Fahrzeugteilen wird gezeigt, wie der Unimog dazu in der Lage ist, Böschungswinkel und Achsverschränkungen zu schaffen, die sonst kein anderes Nutzfahrzeug schaffen kann.
Heute wird der Unimog im Mercedeswerk in Wörth am Rhein produziert.


Einsteigen bitte – Eine Mitfahrt im Unimog
Steht man im Museum und bewundert die riesigen, verschränkten Achsen oder die Unimog-Oldtimer, beginnt es plötzlich laut zu dröhnen. Und plötzlich erscheint das größte Unimog-Modell der Sammlung hoch oben am Fenster. Denn im Unimog Museum kann man nicht nur über die beeindruckenden Fähigkeiten staunen, im Außenparcours kann man sie bei einer Mitfahrt auch live erleben.

Der Parcours führt über Mauern und Baumstämme, durch kleine Tümpel und über 2 beeindruckend steile Rampen. Mir ist besonders das Gefühl hängengeblieben, als der Fahrer den Wagen abwärts auf der 70° steilen Rampe anhielt und rückwärts anfuhr – wenn man den Boden so auf sich zukommen sieht, denkt man nicht, dass das Fahrzeug das wirklich schaffen kann. Doch als wäre es kein Problem, fährt der Fahrer ohne dass das Auto vorrutscht zurück auf die Rampe – das hätte ich vermutlich nicht mal mit einem Kleinwagen geschafft – bei weniger Neigung auf Asphalt. Ansonsten wird man zwar ziemlich durchgerüttelt und steigt nachdrücklich beeindruck wieder aus.
Die Mitfahrt sollte man auf gar keinen Fall verpassen – bis zu 5 Leute können gleichzeitig einsteigen. Es ist empfehlenswert, möglichst vorne zu sitzen, da man hinten nur wenig sieht. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten.
Das Fahrticket kostet Erwachsener: 6,50 € Ermäßigt: 5,50 € Familienticket: 15,00 €.


Info
Öffnungszeiten Unimog-Museum
Di. – So., 10 – 17 Uhr
(Individuelle Regelungen bei Veranstaltungen)
Eintrittspreise
Erwachsener: 4,90 €
Ermäßigt: 3,90 €
Familienticket: 11,90 €
Vereinsmitglied: freier Eintritt
(Jahresbeitrag Privatperson: 25,00 €; Familien: 60,00 €; Firmen: 125,00 €)
Fahrpreise Unimog-Parcours
Erwachsener: 6,50 €Ermäßigt: 5,50 € Familienticket: 15,00 €
Lage und Info
Unimog-Museum An der B 462/ Ausfahrt Schloss Rotenfels · 76571 Gaggenau Telefon: 0 72 25/98 13 10 · Internet: http://www.unimog-museum.de · info@unimog-museum.de
