Ja, ich bin bekennender Sparer. Ich flippe zwar regelmäßig aus, wenn ich mich durch den Onlineauftritt der ÖBB (der kostet RICHTIG Nerven) oder von Fluglinien quälen muss. Wenn man aber ein paar Dinge beachtet, kann man richtig sparen.
Zug buchen
Beim Zug buchen kann man viel falsch machen – Klassiker wie möglichst früh buchen sollte man eigentlich kennen. Hier ein paar Tipps!
- Bei Auslandsfahrten auch die Preise im Ausland checken… Oftmals werden Sparpreise als Kontingente vergeben. Ist etwa die Österreichische Sparschiene aufgebraucht, kann es sehr wohl noch Sparpreistickets der Deutschen Bahn geben oder umgekehrt. Auf Strecken zwischen Deutschland und Österreich der Unterschied 30% betragen, je nach dem, wo man bucht.
- Nicht immer das endgültige Ziel buchen. Gerade bei der österreichen Sparschiene auf dem Weg nach Deutschland ist es mir schon oft passiert, dass ich z.B. den ICE nach Frankfurt für 49€ gebucht habe. Ein Nahverkehrsticket innerhalb Hessens kostet 15,50€ am Automaten. Hätte ich das endgültige Ziel gebucht, hätte mich das Ticket (mit identischem Umsteigen, identischen Plätzen etc.) 136€ gekostet. Das liegt daran, dass eine Teilstrecke nicht in Österreich liegt, weshalb dann nicht auf Sparschiene Angebote zurückgegriffen wird. Entsprechend sollte man schauen, wo der nächste ICE-Halt ist und ob man von dort aus auch mit dem Nahverkehr weiterfahren kann. Oft wird man da Überraschungen erleben.
Flug buchen
Auch hier gilt es, mehrere Quellen zu checken. Bei Lufthansa/Austrian haben wir öfter festgestellt, dass die Tickets direkt bei der Airline zu buchen. Bei Ryanair ist es manchmal auch umgekehrt und die Preise bei der Flugsuchmaschine sind günstiger bzw. man bekommt das Premium Ticket zum gleichen Preis. Ich hab zusätzlich die Newsletter der Airlines aboniert – die informieren gerade bei den Billigairlines über Aktionen, über die man oft an günstige Tickets kommt, wenn man flexibel ist, oft um ein Vielfaches günstiger.
Transfers
Man sollte bereits vor Ankunft mal die günstigsten Transfers vom Flughafen oder Bahnhof zum Hotel abchecken. Leider sind nicht immer alle Flughäfen wahnsinnig gut an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden. Das kann ganz unterschiedlich sein und es ist doch immer nett, die günstigste Variante zu kennen:
- In St. Petersburg sind wir den Sammelbussen und der Metro gefolgt, nur um bei der Abreise festzustellen, dass ein Taxi, das uns vom Hotel abholt und ohne Umsteigen bis zum Terminal exakt das gleiche gekostet hätte – ohne Streß!
- In Genf gibt es einen Automaten nahe den Gepäckbändern, an dem man sich – welch Vorbild – ein Gratis Busticket ziehen kann (6h gültig!), nur um bei der Ankunft im Hotel ein kostenloses Nahverkehrsticket für den gesamten Aufenthalt ausgestellt zu bekommen (erhält man in fast allen Hotels der Stadt).
- Am Ben Gurion Flughafen in Tel Aviv wird man von sogenannten Sherut-Taxen erwartet. Das sind Sammeltaxen, die einen z.B. in den nicht-muslimischen Teil Jerusalems bringen, sehr kostengünstig und ohne Streß.
- In Hong Kong gibt es eine Flughafenbahn, die einen in die Stadt bringt – dabei ist ratsam, am Schalter eine Octopus Karte zu kaufen, die ist aufladbar und man kann sie sowohl im Öffentlichen Nahverkehr als auch in den meisten Supermärkten als Zahlungsmittel verwenden. Und mit der Karte erhält man direkt beim Umstieg auf die Metro eine Fahrt gratis und andere Discounts.
- Der Flughafen in Bratislava ist gut von Wien-Erdberg per Flixbus zu erreichen (Preis 7,50€). Der Bus fährt etwa alle 2,5 Stunden, muss allerdings im Voraus gebucht werden.
- Natürlich habe ich auch einen Tipp für Wien – der City Airport Train wird zwar angepriesen, der Zug des ÖBB (S7) braucht nach Wien Mitte zwar 5 Minuten länger, kostet allerdings auch um 2/3 weniger als der CAT – vor allem kann man sich aber die Station aussuchen, die am nächsten zu seinem Ziel ist. Der Zug fährt 2x pro Stunde.
Hotels buchen
Bei einem Citytrip sollte man sich gut überlegen, ob man wirklich ein Hotel am Stadtrand haben will. Häufig ist es besser und sogar günstiger, sich direkt im Zentrum eine Unterkunft zu suchen, wo alles Sehenswerte ohnehin fussläufig erreichbar ist. Das spart das Nahverkehrsticket und ggf. bis zu einer Stunde Anfahrt. So ging es uns mal in Barcelona. Für das Hotel am Stadtrand zahlten wir, damals noch unerfahren, etwas weniger als in der City. Dafür saßen wir aber jeden Tag ein Minimum von 3 Stunden in der Tram, nur um vom Hotel in die Stadt zu kommen.
Wir haben uns bei Roadtrips auch schon die vorherige Buchung komplett gespart. In Ländern wie Griechenland, mit gut ausgebauten touristischen Strukturen, ist das kaum ein Problem. Man findet in jedem Ort mehrere Hotels und man bekommt so eher ein Zimmer mit Aussicht als wenn man vorher gebucht hat – wenn man sich nämlich die Zimmer erstmal zeigen lässt, kann man ja immernoch zum Nachbarn gehen, wenn es einem nicht zusagt.
Wir nutzen häufig booking.com nur zur Recherche. Zwar haben viele der Hotels mit booking einen Vertrag, dass sie ihre Zimmer nicht günstiger anbieten dürfen. Ruft man aber direkt beim Hotel an, bekommt man ggf. andere Goodies, etwa das oben schon erwähnte Zimmer mit Aussicht oder ein kostenloses Frühstück zum selben Preis. Entsprechend haben wir uns angewöhnt, möglichst direkt beim Hotel zu buchen – teurer wie bei Booking wird das auch nicht werden.
Sightseeingcards – Manchmal gut, manchmal Nepp
Beinahe jede größere Stadt und viele Regionen bieten Regio-Karten an. Man zahlt dabei, um gewisse Discounts bei Sights oder Restaurants zu bekommen, meist ist der Öffentliche Verkehr dabei. Leider zahlt man dabei als Tourist dabei oft drauf. Man sollte sich in jedem Fall vorher überlegen, wie viel man sich anschauen möchte. Nur die besonders Fleißigen sparen vielleicht.
In Hamburg gibt es z.B. die Hamburg-Card, die es an jedem Automaten der Metro zu kaufen gibt. Dabei ist der Preis von der Anzahl der Tagen abhängig – man bekommt das Ticket für den gesamten (zugegeben etwas kompliziertem) Nahverkehr und zusätzlich Discounts bei diversen Museen. Ich bin allerdings nie vor 9 Uhr losgekommen (Tagestickets sind in Hamburg ab 9 Uhr billiger) und viele Dinge gemacht, die ich sonst sicher nicht getan hätte. Nach 2 Tagen hatte ich 0,70€ gespart – die HH-Card lohnt sich also kaum.
In New York gibt es den zugegebenermaßen relativ teuren New York Pass. Der kostet etwa für 7 Tage 259$, er enthält aber so viele teure Sehenswürdigkeiten, dass sich das relativ schnell lohnt. So zahlt man etwa alleine für ein Tagesticket beim Hop On – Hop Off schon 60€ und viele der großen Museen kosten 25$ und mehr. Dazu kommen diverse Stadttouren und Führungen, die der Pass beinhaltet – z.B. Radio City Music Hall oder rund um die Brooklyn Bridge. Highlights wie das Empire State Building oder Top of the Rocks gehören auch dazu. Und ein weiterer Vorteil ist, dass man mit dem Pass an den oftmals langen Schlangen vorbeigehen kann. Für den Pass gibt es oft eine Fast Track Möglichkeit.
Ganz ähnlich ist es auch mit dem Vienna Pass in Wien. Der 6-Tages-Pass kostet 159€ für Erwachsene und bietet freien Eintritt für 60 der Top-Sehenswürdigkeiten in Wien. Dabei muss man zwar ein bisschen fleißiger sein als in New York. Dafür sind aber auch einige spannende Museen im Umland wie Schloss Hof oder Carnuntum im Preis inbegriffen, die mit dem Hop On – Hop Off Bus erreichbar sind.
Für Wien und die Umgebung ist zudem die Niederösterreichcard empfehlenswert. Die kostet 61€, beinhaltet mehr als 300 Sights im Westen von Österreich und ist gleich ein ganzes Jahr gültig (allerdings nicht übertragbar).