Ich gebe es zu, ich bin ein echter Kunstidiot. Das hat ein Naturwissenschaftler wohl im Blut. Dennoch liebe ich es, durch große Kunstmuseen zu streifen und neue Details zu erkennen. Eine Leidenschaft, die vor einem Jahr begonnen hat – als ich das erste Mal Ganymed im Kunsthistorischen Museum in Wien gesehen habe. Ich fühlte mich sofort von den Schauspielern in die einzelnen Gemälde hineingezogen und war absolut begeistert.
Nun geht die faszinierende Kombination aus Kunst, Theater und Musik nun in die schon fünfte Saison. Nach Ganymed Boarding, Ganymed goes Europe, Ganymed Dreaming und Ganymed Female ist in diesem Jahr Ganymed nature das Thema.

Die Idee Ganymed
Nicht jeder, der durch die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien streift, ist ein Kunsthistoriker. Peter Wolf, einer der beiden Köpfe des Projekts Ganymed sagt von sich selbst sogar, er sei ein Kunstidiot, was ihn besonders sympathisch macht. Und so entstand gemeinsam mit seiner Kollegin Jaqueline Kornmüller die Idee, gleich mehrere Künstler in ein Projekt zu involvieren, um den Besucher, die alten Gemälde und aktuelle Themen unter einen Hut zu bringen.
Die Produktion Ganymed benötigt ein ganzes Jahr Vorbereitungszeit. Zuerst werden Autoren angesprochen. Diese suchen sich zum gegebenen Thema ein Bild in der Gemäldegalerie aus und verfassen einen Text. Im nächsten Schritt wird eine weitere Ebene der Interpretation geschaffen, indem Schauspieler und Musiker diesen Text auf ihre ganz eigene Art und Weise interpretieren.

Ganymed Nature
Der Zuschauer wird bereits im prunkvollen Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums mit einer besonderen Performance empfangen, von der aus der Besucher den Schauspielern zu ihren insgesamt 13 Stationen folgen. Dort kann man sich als Besucher frei bewegen, die einzelnen Darstellungen, die immer auf ein besonderes Bild bezogen sind, werden immer wieder gespielt, so dass man alles anschauen kann.

Aktuelle Themen werden mit den alten Meistern kombiniert. Besonders beeindruckt hat mich Rania Mustafa Ali, die ihre Flucht aus Syrien auf Video gebannt hat und passend zum Bild Ruhe auf der Flucht aus Ägypten von Orazio Lomo Gentileschi von Momenten des Pechs und des Glücks auf ihrer Reise erzählt.
Besonders amüsiert haben mich Petra Gstrein und Albin Paulus mit ihrem Text von Franz Schuh zu Tizians Die Nymphe und der Schäfer. Die beiden holen die Geschichte des Flirts besonders lebendig in die Gegenwart.

Musikalisch bleiben besonders die Company of Music in Erinnerung, die ihr Publikum zu ihrem Gesang im wahrsten Sinne des Wortes sogar auf Händen tragen. Aber auch Sona MacDonald, die gemeinsam mit Manu Mayr und Philip Haas als Last Rose of Summer performen und die Strottern, die das Stiegenhaus zu den Bildern von Gustav Klimt zum Klingen bringen. Ich fand besonders schön, dass auch die Klimt Bridge als Station mit einbezogen wird.

Infos
http://www.khm.at/ganymednature/
Für folgende Termine sind noch Karten erhältlich:
2.5.* | 9.5.* | 16.5.* | 23.5.
2.6. | 6.6. | 16.6.
(*Restkarten an der Tageskassa)

Wow, was für beeindruckende Fotos! Die Stimmung, das Licht – einfach alles sieht total faszinierend aus! 🙂
Liebe Grüße aus Berlin. ♥
XX,
http://www.ChristinaKey.com
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Sehr schöner Schreibstil, die Bilder sind auch nicht von schlechten Eltern.
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Vielen Dank für die tollen Einblicke und den faszinierenden Fotos. Ich denke, da muss ich wieder mal ein Museum besuchen gehen. Es ist ja schon eine andere Atmosphäre als in einer Kunstgalerie.
Liebe Grüsse aus der Schweiz 🙂
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