Salinen von Secovlje – Nachhaltige Salzgewinnung in Istrien

Einladung / Pressereise

Salz ist aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken und ist heutzutage so viel mehr als nur ein Mittel, um Speisen länger haltbar zu machen. In der Bretagne habe ich schon die Salzfelder Guerande besucht. Die bei Portoroz, unweit der kroatischen Grenze gelegenen Salzfelder von Secovlje haben mich kürzlich derart beeindruckt, dass ich euch diesen Ausflugstipp in Slowenien heute vorstellen möchte.

Die Salinen von Secovlje

Weit erstrecken sich die Salzfelder zwischen Portoroz und der kroatischen Grenze auf einer Fläche von 6,5 Quadratkilometer. Schon seit dem Mittelalter wird hier Salz abgebaut – erste Salzfelder sind um das Jahr 804 nachgewiesen. Doch erst die Habsburger witterten ein großes Geschäft mit dem Salz.

Die Salinen hatten einst nicht einen einzelnen Inhaber. Viel mehr kamen die Familien aus der Umgebung während der Salzsaison in die Häuser auf dem Gelände und betrieben jeweils ein bis zwei Felder. Ruinen von den Häusern sind bis heute auf den Dämmen zu sehen.

Haus in den Salinen

Bis heute wird das Salz nach traditionellen Methoden gewonnen. Das bedeutet, dass die Salinenbetreiber während der 4 Monate andauernden Salzsaison keine Maschinen einsetzen, zum Transport sind größtenteils lange Schienensysteme angelegt und auch das eingesetzte Werkzeug entspricht dem, was auch im Mittelalter genutzt wurde. So werden jährlich rund 40 Tonnen Salz in Secovlje produziert.

Ursprüngliches Werkzeug, noch heute im Einsatz – Schuhe zum Betreten der Salzfelder und Gerät zum Sammeln des Fleur de Sel

Auch der Transport innerhalb der Salinen erfolgt nur in Ausnahmefällen mit dem Traktor. In der Regel gibt es ein Schienensystem, auf dem das frisch gewonnene Salz ohne Motorkraft aus Rücksicht vor der Natur an den Rand der Felder. Von dort aus wird es zum 1858 erbauten Magazen grando nach Portoroz gebracht und dort verpackt bzw. verarbeitet.

Schienensysteme zum Salztransport durch die Salinenfelder

Die Salinen von Secovlje sind ein Naturschutzgebiet. Nicht weniger als 270 Seevögelarten wurden hier nachgewiesen, für 90 Arten gehören die Salinen auch zum Brutgebiet. Sicherlich hat man das auch der nachhaltigen und maschinenlosen Wirtschaft zu verdanken.

So findet man hier neben den üblichen Enten und Möwen zahllose Tiere, die auf besonders salzhaltiges Wasser angewiesen sind, darunter auch die 1 cm großen Salinenkrebse, Stelzenläufer und viele Schwalbenarten. Und natürlich gibt es hier im Schutzgebiet auch zahlreiche seltene Pflanzenarten, die auf den hohen Salzgehalt im Boden angewiesen sind.

Eine Möwe im spiegelnden Salzbecken
Stockente in einem der Salinenbecken

Stationen der Tour sind ein kleines Museum beim Bootsanleger, das über die Geschichte des Salzabbaus in Istrien berichtet sowie ein Salzshop, der sowohl das Salz als auch die daraus gewonnen Produkte wie Kosmetik und Schokolade vertreibt.

Nun – was macht das Salz so Besonders? Ich muss ehrlich sagen, ich habe immer geglaubt, Salz ist Salz. Deshalb habe ich es gleich nach meiner Rückkehr an einem Frühstücksei ausprobiert.

Und dabei ist es egal, ob es industriell irgendwo aus einem Berg gespült oder nach mittelalterlichen Methoden in Salinen gewonnen wurde. Aber das ist ganz und gar nicht so. Das Salz von Secovlje ins Nudelwasser zu geben, wäre Verschwendung. Es schmeckt viel intensiver als normales Salz. Man braucht viel weniger, um Speisen raffinierter zu machen und zu finalisieren. Es ist ähnlich wie mit gutem Olivenöl – das verwendet man nicht zum Braten, das kommt nur in den Salat. Ich hätte es nicht geglaubt, aber es ist wirklich so.

Tipp: Beim Museum gibt es auch eine Aussichtsplattform von der aus man fast die gesamte Anlage überblicken kann. Außerdem befindet sich hier ein kleines Restaurant zum Ausspannen.

Außerdem wird in beinahe jedem Hotel der Umgebung eine Talasso-Therapie mit dem Schlamm aus den Salinen angeboten. Besonders bekannt ist das am Rande der Salzfelder gelegene Day Spa Lepa Vida.

Der Weg durch die Salinen

Einladung/Pressereise The activity is financed by the European Union from the funds of the European Regional Development Fund under the cross-border Cooperation Programme INTERREG Slovenia – Croatia 2014-2020. 

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