#Seenliebe – Kitschedition

Die Landschaft des Salzkammergut mit den vielen Seen lädt ja quasi zu echten Kitschfilmen ein. Meine Oma hat sie früher geliebt – all die leicht kitschigen Heimatfilme, in denen als Höhepunkt Peter Alexander singt. Und so ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, dem legendären Weißen Rössl in Sankt Wolfgang einen Besuch abzustatten.

St. Wolfgang

#ImWeißenRössl

Die Geschichte des Weißen Rössl begann schon weit vor der berühmten Verfilmung mit Peter Alexander. Schon vor 500 Jahren wurden hier die Pilger auf der Wallfahrt des Heiligen Wolfgang aufgenommen. Seit 1878 befindet sich an dem Ort das Hotel Weißes Rössl und seit 1912 ist das Hotel im Besitz der Familie Peter (inzwischen in der 3. Generation).

Für die Gesangseinlage sind die Noten direkt auf der Fassade des Hotels

Berühmt und vor allem unter Deutschen beliebt wurde das Hotel mit der Erstaufführung des Lustspiels „Im weißen Rössl“ von Ralf Benatzky 1930 im großen Schauspielhaus in Berlin. Der Run auf den kleinen Ort im Salzkammergut wurde so groß, dass 1930 eine direkte Flugverbindung von Berlin nach St. Wolfgang aus eingerichtet wurde. Da in St. Wolfgang kein Platz für einen Flughafen war, wurde die Verbindung mit Wasserflugzeugen bedient, der Flieger landete direkt im See vor dem Hotel.

Basierend auf dem Lustspiel gab es zahllose Verfilmungen. Die Bekannteste ist die mit Peter Alexander in der Hauptrolle. Sie erschien 1960. Es spielt in der Hauptsaison, das Personal kann die Kundschaft nicht wirklich zufriedenstellen. Nur dem Oberkellner Leopold gelingt es, die Kundschaft singend zu beruhigen. Es gibt viel Liebe und Dramatik – genau wie es sich für einen echten Peter Alexander Film gehört.

Zu Gast im Weißen Rössl

Seit dem Peter Alexander Film ist das Weiße Rössl ein echter Pilgerort für Fans und Busgruppen. Man muss allerdings nicht unbedingt im Hotel einchecken, um den vollen Kitschfaktor zu erreichen. Mit ein bisschen Glück und Geduld kann man auch einen Platz auf der Seeterrasse ergattern – der Kuchen ist absolut großartig.

Wallfahrtsort

Entstanden ist Sankt Wolfgang ursprünglich als Wallfahrtsort. Der heilige Wolfgang, Bischof von Regensburg, kam 976 als Einsiedler an den Abersee. Er lebte am Falkenstein und gelobte, dass er dort eine Kirche bauen würde, wo sein Beil landen würde. Es landete am Ort, wo heute die Kirche von St. Wolfgang steht. Wolfgang soll den Ursprungsbau eigenhändig errichtet haben. Ihr wurden zahlreiche Wunderheilungen zugesprochen.

Als Wolfgang zurück nach Regensburg gehen wollte, soll sich die Kirche von ihrem ursprünglichen Platz abgerückt sein, um ihn zu begleiten. Wolfgang musste ihr befehlen, dass sie an Ort und Stelle bleiben soll.

Die Wallfahrtskirche von St. Wolfgang

Die heutige Kirche stammt aus der Zeit nach 1429. Es ist eine weite, zweischiffige Halle, die mit gotischen, ornamentalen Fresken vollständig bedeckt ist.

Wallfahrtsbrunnen in St. Wolfgang

In der Kirche von St. Wolfgang

Geheimtipp Bürglstein-Promenade

Fernab der großen Touristenströme von St. Wolfgang kann man die Bürglsteinpassage genießen. Sie liegt schon am Rand von Strobl. Hier haben wir dann auch das Auto stehen gelassen. Die Runde um den Bürglstein ist rund 2,6 km lang, von hier aus hat man einen grandiosen Panoramablick über den gesamten See, bis hinauf zum Schafberg.

Ein Abendspaziergang am Bürglstein
Sitzgelegenheiten am Bürglstein

Entlang des (übrigens auch Kinderwagen geeigneten) Wegs gibt es zahlreiche tolle Sitzgelegenheiten, um von hier aus den Sonnenuntergang beobachten zu können.

Panoramablick vom Bürglstein

Info – Parken und so weiter

Da St. Wolfgang ein sehr beliebtes Ausflugsziel – auch für die vielen asiatischen Busgruppen – ist und die Straße in Sankt Wolfgang endet, darf man nicht bis in den Ortskern fahren. Unmittelbar an der Straße nach St. Wolfgang gibt es aber mehrere Großparkplätze. Das Parken hier kostet 4€/Tag und man ist in wenigen Minuten entlang der Seepromenade in den Ort gelaufen. Die Parkplätze gelten auch für die Schafbergbahn – die wird übrigens beim nächsten Mal getestet.

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