Seit sieben Jahren habe ich mittlerweile kein Auto mehr. Gerade in Wien ist das aber vollkommen in Ordnung, denn man ist mit dem gnadenlos guten S-Bahn-System trotzdem ziemlich flexibel. Denn egal, ob man Lust auf Natur oder Kultur hat, es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Daher möchte ich euch immer mal wieder in der Kategorie #Öffiwandern tolle Wanderwege vorstellen, die man problemlos mit dem Zug erreichen kann.
Diesmal geht es in den Süden von Wien in die wunderschöne Kurstadt Baden.
Erster Wiener Wasserleitungsweg
Erreichbarkeit
Von Wien aus fahren etwa alle 30 Minuten S-Bahnen oder Regionalzüge nach Baden. Zusätzlich gibt es noch die Badner Bahn, die von der Wiener Oper zum Josefsplatz nach Baden fährt – daher bietet sich Baden als Ausgangspunkt an.
Von Gumpoldskirchen fährt stündlich die S-Bahn zurück nach Wien.

Geschichte der Wiener Wasserleitung
Die Wiener Wasserleitung versorgt die Stadt Wien seit 1873 mit frischem Quellwasser aus der Rax-Region. Seit der Eröffnung der Wasserleitung durch Kaiser Franz Josef verschwindet das frische Quellwasser beim Gasthof Kaiserbrunn im Höllental, um in Wien in den Haushalten wieder herauszukommen.
Täglich kommen so 200.000 m3 Wasser ins 95 km entfernte Wien – ohne jedliche Hilfe durch Pumpen braucht das Wasser dafür 16 Stunden entlang eines Gefälles von 280 m. Damit wird etwa die Hälfte des Wasserbedarfs gedeckt, die andere Hälfte stammt aus der Wasserleitung vom Hochschwab.

Die Wanderung
Entlang der Wasserleitung gibt es unterschiedliche Etappen, die man erwandern kann. Meine liebste Etappe folgt einem Pfad durch die Weinberge zwischen Baden bei Wien und Gumpoldskirchen.
Die Wanderung startet im Kurpark von Baden bei Wien. Beim Eingang hält man sich leicht rechts, vorbei am Undinenbrunnen und weiter vorbei an der Stadtgärtnerei zur Grillparzerstraße, dann links in die Weizergasse und folgt dann weiter der Komzak-Gasse und dann in die Schiestl-Gasse, von der aus der Wasserleitungsweg abzweigt.

Von dort verläuft der Weg in leichten Kurven durch die Weinberge von Baden, Pfaffstätten und Gumpoldskirchen und endet dort direkt unterhalb des Deutschordenshauses von Gumpoldskirchen.
Entlang des Weges bieten sich viele tolle Rastplätze mit großartigen Panoramen auf die Weinberge. Das großartige sind aber die vielen Stände der Weinbauern, die bei schönem Wetter die Köstlichkeiten aus den Weinbergen angeboten werden (sogar Anfang März waren schon zwei Stände geöffnet).

Entlang des Weges entdeckt man immer wieder kleine Schutzhäuschen in den Weinbergen – romantisch gelegen, mitten zwischen den Reben, gehören sie zu den Weingütern und bieten Schatten und Lagerraum für die Weinernte.

Immer wieder entdeckt man auch die kleinen Wasserhäuschen mit dem Wiener Wappen auf dem Dach.

Der Weg endet im Weinbauörtchen Gumpoldskirchen unmittelbar beim Schloss des Deutschordens. Das Schloss ist heute ein privat geführter Beherbergungsbetrieb und ein Seminarhotel.


Von hier aus folgt man nur noch der Wiener Straße bis zum Bahnübergang und ist schon beim Bahnhof.
Interessanter Tip, danke. Will ich ausprobieren.
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