Wenn ich nicht gerade selbst auf Reisen bin, lese ich leidenschaftlich gerne die unterschiedlichsten Abenteuerberichte aus der ganzen Welt. Ab und zu kann man da auch richtig mitfiebern – ab und zu bekommt man auch Anregungen. Manchmal wird einem auch klar, dass man doch lieber selbst reist.
Wandern, Radeln, Paddeln
Daten
Autorin: Christine Türmer
Verlag: MALIK
ISBN: 3890294847
Preis: 16,99€
Broschiert, 304 Seiten
Inhalt
Seit Christine vor 7 Jahren ihren Job gekündigt hat, ist sie unterwegs – zu Lande, zu Wasser und auf dem Rad. Eine eigene Wohnung hat sie nicht, nur noch ein gut organisiertes Lagerabteil in Berlin, in das sie zurückkehrt, um ihre Ausrüstung zu wechseln.
Zwischen den unterschiedlichen Touren wechselt sie das Gefährt – Kanu, Fahrrad, Wanderschuh – um ihre Muskulatur nicht zu einseitig zu belasten.
In ihrem neuen Buch stellt sie 3 Touren vor – zu Fuß geht es von Koblenz bis zum südlichsten Punkt Kontinentaleuropas in Spanien, mit dem Rad geht es von Berlin rund um das Baltikum und rund um Finnland und mit dem Paddelboot einmal quer durch Schweden – entlang der dänischen Grenze.
Fazit
Ich will ehrlich sein, auch wenn Christine das vielleicht sogar liest. Ich hab nach dem Wanderteil abgebrochen weil ich mich zu Tode gelangweilt hab. Wenn der Höhepunkt einer Wanderung das illegale Schlafen in einem Bauwagen und das anschließende Beseitigen einer anscheinend Zentimeterdicken Staubschicht oder ein aufgeschlagenes Knie ist, muss ich ganz ehrlich sagen: dafür muss ich nicht einmal quer durch Frankreich laufen für ein großes Abenteuer. Mir fehlten irgendwie die interessanten Begegnungen entlang der Strecke – mal abgesehen von der Klofrau bei der sie wegen ihrer dreckigen Schuhe ein schlechtes Gewissen hatte. Mir fehlen die lustigen und interessanten Geschichten, die einen zum Schmunzeln bringen.
Vielleicht gibt es schon viel zu viele „Ich wandere durch die Welt“ Bücher, die ich gelesen habe – Bücher, bei denen es nicht um „Ich mag nicht loslaufen“ – „Ups, Knie aufgeschlagen“ und „Tschuldigung, Klo schmutzig“ geht, aber mir hat das Ganze leider gar nicht zugesagt, weder als Inspiration noch als Unterhaltung.
Wenn man sich nicht selbst gerade auf eine Trailwanderung vorbereitet und wissen will, wie man in einer Wanderhütte auf einem Tisch schläft und wo man in Südfrankreich die beste Tütensuppe bekommt – und das wird wohl auf die wenigsten zutreffen – wird man von dem Buch leider gar nichts haben.