Übersehen kann man das neue, auffällige Gebäude nicht. Die neue niederösterreichische Landesgalerie liegt nur wenige Meter von der Wachauer Bundesstraße entfernt und bietet beinahe schon einen Kontrapunkt zur doch eher klassischen Architektur in der Kunsthauptstadt Krems.
Niederösterreichische Landesgalerie Krems
Kunsthauptstadt Krems
Als St. Pölten zur Niederösterreichischen Landeshauptstadt bestimmt wurde, war man in Krems zunächst etwas deprimiert. Doch relativ schnell wurde ein Entschluss gefasst – wenn wir schon nicht Landeshauptstadt werden, dann wenigstens Kulturhauptstadt. So ist der Museumsreichtum entlang der Kremser Kunstmeile kaum zu übertreffen. Man hat die Kunsthalle, das Forum Frohner, das Karikaturmuseum und die Steiner Minoritenkirche, die an Ausstellung allerhand zu bieten haben.
Im Mai 2019 kam nun mit der Landesgalerie ein neues Highlight hinzu, die die öffentlichen Sammlungen in Niederösterreich mit Ausstellungen aus Privatsammlungen verbindet. So findet man hier moderne Kunst, genauso wie Werke von Hundertwasser, Schiele und Co. auf insgesamt 5 Stockwerken.
Architektur
Nachdem die niederösterreichische Kunstsammlung mit dem Entstehung des Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich einen neuen Platz brauchte, wurde Krems-Stein als neuer Ort erwählt. In einem EU weit ausgetragenen Architektenwettbewerb entschied man sich für das extrem moderne Konzept der Vorarlberger Architekten merte.merte.
Mit dem Bau begann man 2016, wobei man trotz der Archäologischen Funde (die auf einen alten Donauhafen im Gebiet hinwiesen), sein Ziel erreichte und Anfang 2019 fertig wurde.
Highlights des modernen Gebäudes sind die hellen Ausstellungsräume sowie die große Terrasse, die einen großartigen Blick über die Donau bietet. Der große Lastenaufzug fasst beinahe 50 Personen und kann mit einer außergewöhnlichen Soundinstallation aufwarten. Außerdem gibt es im Erdgeschoss ein Restaurant. Für mich ein besonderes Highlight ist aber das Stiegenhaus.
Ein Treppenhaus – Zwei Treppenhäuser
Treppenhäuser sind auf Instagram immer ein absoluter Hit. Und das Treppenhaus in der Landesgalerie kann zu einem echten Highlight werden. Denn hier hat man Brandschutzvorgaben auf engstem Raum umgesetzt und dabei ein optisches Highlight geschaffen. Man hat hier zwei räumlich völlig voneinander getrennte Treppenhäuser (eins zum normalen Bewegen und eins als Fluchttreppenhaus) in einem einzelnen Schacht untergebracht.
Wenn man von oben hineinschaut, fühlt man sich fast ein bisschen an ein Gemälde von Escher erinnert – einfach grandios.
Ausstellungen
Die Landesgalerie wird aktuell nicht mit einer Dauerausstellung bespielt. Die Sammlungen und Leihgaben werden viel mehr in Sonderausstellungen mit einer zeitlichen Begrenzung gezeigt.
Bis Februar 2020 läuft eine Ausstellung, die die Sammlung des Mäzen Franz Hauer zeigt. Dabei sind Werke von vielen ganz großen der Wiener Moderne – etwa Kokoschka, Schiele und Egger-Lienz.
Bis September 2019 stellt Renate Bertlmann Werke in Hier ruht die Zärtlichkeit aus.
Bis August 2020 läuft die Ausstellung Ich bin alles zugleich die sich mit dem Selbstbild in der Kunst von Schiele bis heute beschäftigt und unter anderem Werke von Erwin Wurm und Irene Andessner zeigt.
Die Sehnsuchtsräume laufen noch bis April 2020 und beschäftigen sich mit dem Thema Grenzen und besetzte Natur.
Bis September 2019 stellt der Fotograf Heinz Cibulka die Frage Bin ich schon ein Bild?
Infos
Öffnungszeiten
andesgalerie Niederösterreich
State Gallery of Lower Austria
Museumsplatz 1, 3500 Krems an der Donau
Österreich, Austria
T +43 2732 908010, office[at]kunstmeile.at
Di–So, 10.00–18.00 Uhr / Mo, wenn Feiertag
Eintrittspreise
Erwachsene: 10€
Kinder: 3,50€
Freier Eintritt mit der Niederösterreichcard.
Der Blogbeitrag erscheint auch im Rahmen der Blogparade „Mein liebstes Museum“ bei Reiseeule…
Vielen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade.
Die Treppenhäuser sind ja echt genial. Die werden bestimmt demnächst überrannt.
Liebe Grüße
Liane
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