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Korca war für uns nur ein kleiner Zwischenstopp. Von hier aus etwa 4h mit dem Auto über kurvige Landstraßen durch das Tal der Vjosa entfernt liegt das traumhaft schöne Gjirokaster, das nicht umsonst Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist.
Gjirokaster
Geschichte
Gjirokaster liegt am steilen Hang des Drino-Tals. Die Stadt zählt zu den Ältesten Albaniens. Besiedelt ist das Gebiet wohl seit dem 3. Jahrhundert vor Christus, die erste Befestigungsanlage ist für das 6. Jahrhundert nachgewiesen.
Nach der Byzantinischen Herrschaft übernahmen die Osmanen 1417 die Herrschaft über die Burg, die besonders unter der Herrschaft des berühmten Ali Pascha (der einem in Albanien immer wieder begegnet) massiv ausgebaut wurde.
Mit der Invasion der Italiener wurde die Burg von Gjirokaster zu deren Hauptquartier, später nahm die Deutsche Wehrmacht Gjirokaster ein. Bei Luftangriffen wurde die Stadt massiv getroffen.
Mit der Übernahme der Kommunisten rief Enver Hoxha, der in Gjirokaster geboren wurde, die Sozialistische Volksrepublik Albanien aus. Und gerade dieser Fakt bewahrte Gjirokaster vor einer massiven Veränderung des Stadtbildes, denn Hoxha machte Gjirokaster zu einer Museumsstadt.
Von Panzern und Spionageflugzeugen – Auf der Burg von Gjirokaster
Das wohl markanteste Wahrzeichen von Gjirokaster ist die massive Burganlage. Sie hatte ihre Anfänge wohl schon unter den Illyrern, wurde aber über die Jahrhunderte zu einer massiven Festungsanlage, die in Albanien ihres gleichen sucht. Zahlreiche Legenden ranken sich um die Burg, die von Byzantinern wie von Osmanen gleichermaßen geprägt wurde. Unter anderem war sie die Wiege der islamischen Strömung Bektaschi, die besonders tolerant gegenüber andersgläubigen ist und die das Zusammenleben zwischen Muslimen und Christen in Albanien geprägt hat.
Eins hat man von hier aus auf alle Fälle – einen sagenhaften Rundumblick ins Tal der Drino, auf die am steilen Hang hängende Stadt und die rundum liegende Berglandschaft.




In der Burg ist ein Waffenmuseum untergebracht. Schon wenn man die Anlage betritt, sieht man sich massiv unter Beschuss. In jedem der Nischen des großen Ganges steht eine Kanone, zeitlich in aufsteigender Richtung sieht man unter anderem auch Geschütze aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und schließlich auch einen kleinen, italienischen Panzer, der an die Besatzung durch die Italiener erinnert.
Etwas skuril ist dagegen die Geschichte des amerikanischen Düsenflugzeugs, das sich im Burghof befindet. 1957 wurde die Lockheed T-33 in Tirana zur Landung gezwungen. Die Amerikaner sagen, der Pilot habe in Italien aufgrund des starken Nebels die Orientierung verloren und sei deshalb in Albanien gelandet. Die Albaner sagen, er habe sich auf einer Spionage-Mission befunden und sei entdeckt wurden. Was stimmt, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Der Pilot wurde kurze Zeit später wieder freigelassen, das Flugzeug, das wohl auch bei der Landung beschädigt wurde, blieb in Albanien und wird seit 1971 in Gjirokaster ausgestellt – als eine Art Trophäe, auch wenn inzwischen zahlreiche Teile fehlen und auch die Aufschrift US Forces inzwischen in der Sonne verblasst ist.



Souvenirs von heute und aus Kriegszeiten – der Basar von Gjirokaster
Ein großer Teil der Altstadt gehört dem alten Basar, der derzeit aufwändig saniert wird. Seine Geschichte geht schon 500 Jahre zurück, als der Basar in der Burg für die Bevölkerung zu klein wurde. So wurden zwei Straßen unmittelbar unterhalb der Burg zum Basarviertel. Von den Gebäuden ist heute allerdings nur noch wenig übrig, da Ende des 19. Jahrhunderts ein Großbrand viel Zerstörung mit sich brachte.
In den kleinen Läden wird heute ein spannender Mix zwischen lokalen Restaurants, Souvenirs und Handwerk angeboten, zum Teil kann man sogar in den Handwerksläden zusehen oder man sitzt gleich an der Straße und schnitzt z.B.
Man kann hier aber auch etwas skurilere Souvenirs wie Stahlhelme und Partisanenuniformen kaufen, sogar Gewehre aus Partisanenzeiten waren dabei. Die Echtheit konnte ich natürlich nicht prüfen.
Der Basar von Gjirokaster wirkt als eine Einheit von kleinen Geschäften mit Wohnungen darüber beeindruckend. Es werden auch nicht nur die 08/15 aus China importierten Souvenirs angeboten, sondern auch kleine Teppiche und Schnitzwaren. Er lädt zum Stöbern ein.



Übernachten mit Ausblick – Das Guesthouse Memushi
Ein kleines Abenteuer ist es, sich in den engen Gassen der Altstadt zurechtzufinden. Und selbst google maps hilft dabei nicht wirklich, da es annimmt, dass man mit einem Fahrzeug der Größe eines Fahrrads unterwegs ist. Trotzdem haben wir nach einer Weile das traumhafte Guesthouse weit oben in der Altstadt von Gjirokaster gefunden.
Das Guesthouse Memushi liegt weit oben in der Altstadt von Gjirokaster, nur wenige Meter vom Zekate Haus, eines der wenigen erhaltenen osmanischen Häuser der Stadt.
Das Guesthouse hat 3 geräumige Zimmer. Da wir die einzigen Gäste waren, erhielten wir das Zimmer unmittelbar neben der großen Dachterrasse, auf der es dann auch Frühstück gibt. Von hier überblickt man die gesamte Stadt, natürlich mit der mächtigen Burganlage.
Einen Aufenthalt im Guesthouse Memushi könnt ihr hier buchen.*

Andere Hotels in Gjirokaster findet ihr hier.*
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