Kunsthistorisches Museum Wien – Verliebt in ein Museum

Oft werde ich gefragt „Wenn ich nach Wien komme, welches Museum darf ich auf gar keinen Fall verpassen?“. Die Antwort dazu fällt mir da ganz leicht – denn nicht Schönbrunn oder die Hofburg zählen zu meinen Favoriten – es ist viel mehr das legendäre Kunsthistorische Museum an der Wiener Ringstraße, auf das Kaiserin Maria Theresia schon seit mehr als 100 Jahren hinabblickt. Es beherbergt die kaiserliche Kunstsammlung und noch viel mehr. Eins vorab: Ich schreibe hier nur über die Besichtigung des Haupthauses – zur Sammlung gehört auch die Musikinstrumentesammlung, die Rüstkammer, das Weltmuseum und die Schatzkammer in der Hofburg.

Das Kunsthistorische Museum in Wien

Das heutige Gebäude des Kunsthistorischen Museums entstand zur großen Ringstraßenzeit, als Kaiser Franz Josef 1857 entschied, die alte Stadtmauer zu schleifen. Direkt gegenüber des Heldenplatzes wurde es gemeinsam mit seinem Schwestergebäude, dem Naturhistorischen Museum, 1891 eingeweiht. Seit dieser Zeit beherbergt das Haus die Kunstsammlung der Habsburger, die schon größtenteils schon auf Rudolf IV. zurückgeht. Im unteren Geschoss findet man Linker Hand die Kunstkammer. Hier werden die verschiedensten Kunstgegenstände ausgestellt – funktionale Spieluhren, oder auch die legendäre Saliere, die gestohlen wurde und mehrere Jahre unter dem Bett des Diebs gelagert wurde, bis sie zurückgegeben wurde. Rechter Hand kommt man in die Antikensammlung, die neben zahlreichen Werken altägyptischer Kunst – etwa alte Grabbeigaben und Sarkophage – aber auch griechische Vasen und Plastiken. Geht man die eindrucksvolle Freitreppe nach oben, kommt man zunächst in das Kuppelcafé – das beeindruckt durch kaiserlichen Prunk auf roten Sesseln – allerdings sind auch die Preise in der extrem gehobenen Klasse – eine Flasche Wasser in der Tasche ist daher nicht soooo blöd.

dsc09785_32549500183_oKuppelcafé

Weiters findet man in der Etage die gigantische Gemäldegalerie – auf der einen Seite der Deutschen und Niederländischen Schulen, auf der anderen der Spanischen und Italienischen. Hier wandelt man entlang der Werke von Breughel, Rubens, Tizian oder Tintoretto. Fast alle größeren Namen sind vertreten. Die Gemälde hängen teils bis unter die Decke. In der Mitte stehen zudem bequeme, uralte Sofas um Podeste herum, auf denen man es sich bequem machen kann. Dort findet man auch Sheets mit Kurzbeschreibungen der Bilder. Hier kann man quasi bei jedem Besuch etwas Neues entdecken – mal ist es ein überschüssiger Fuss, den man bei Restaurierungen freigelegt und nicht wieder übermalt hat.

dsc09793_33323147276_oKunstbetrachtungen – entstanden im Rahmen der Ganymed Fe Male Events 2017

Im Obergeschoss ist eine Münzgalerie, die Münzprägungen aus beinahe allen Kulturen und Epochen zeigt. 20161016_113034_30295745161_oDas Kunsthistorische Museum bietet alles. Man wandelt durch die Kunstgeschichte innerhalb von 5000 Jahren. Von Ägypten bis zu den Alten Meistern und da wirklich alle. Und zudem atmet man in den Räumen gefühlt noch die Luft, die durch Kaiser Franz Josefs Lungen gegangen ist. Die Möblierung etwa hat absolutes Flair – nicht die modernen Polster, die man etwa aus anderen Museen kennt. Auch viele der Vitrinen stammen noch aus der Originalausstattung. Ich selbst bin ein absoluter Kunstidiot – aber hier habe ich mich trotzdem wohlgefühlt, auch weil das Museum zahllose Events anbietet, die neue Zugänge zu den Kunstwerken schaffen. Derzeit etwa die Ganymed Fe Male Kunstperformance. Ich kann für dieses Museum fast keine Worte finden – es ist modern mit altem Flair, man reist durch die Geschichte und Kunstgeschichte. Und selbst wenn viel Betrieb ist, hat man immer die Gelegenheit, Neues zu entdecken und zu erkunden. Bei mehr als 5000 Werken in der Dauerausstellung fällt einem das sehr leicht – auch dem Kunstidioten wie mir.

Infos zum Besuch

Öffnungszeiten des Haupthauses
Juni bis August
täglich 10 – 18 Uhr
Do bis 21 Uhr

(Münzkabinett: 10 – 18 Uhr) September bis Mai
Di – So, 10 – 18 Uhr
Do, 10 – 21 Uhr

(Münzkabinett: 10 – 18 Uhr)
Einlass ist jeweils bis eine halbe Stunde vor Schließzeit! Ein Besuch Donnerstags nach 18 Uhr ist sehr empfehlenswert, da sich die Museumsanlage merklich leert. Bei 1,3 Millionen Besuchern 2015 kann es schonmal ordentlich voll werden. 20170224_174923_33093791525_oEintrittspreise Jahreskarte: 34€ Jahreskarte U25: 19€ Erwachsene: 15€ Wien-Karte: 14€ Ermäßigt: 11€ Gruppen p.P. ab 10 Personen: 11€ Kinder & Jugendliche unter 19 Jahren gegen Vorlage des Ausweis: Freier Eintritt Ich habe – ihr könnt es euch vielleicht denken – eine Jahreskarte. Als Tipp: Will man die in der Hauptsaison teils langen Wartezeiten vermeiden, kann man sich die Tickets vorher im Onlineshop kaufen.

Schreibe einen Kommentar

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..