#flashback: A Romanian Roadtrip (2013)

Hallo Leute!

Ungewöhnliche Reiseziele sind ja genau mein Ding. Reisen, bei denen man am Ende gar nicht mehr so genau nachvollziehen kann, warum wir jetzt genau da gelandet sind und uns trotzdem in das Land verliebt haben. Und so wurde unser Trip im September

2013 zu jenem Trip, bei dem ich mich in das Reisen verliebt habe.

Und genau so führte uns unsere große Reise nach Rumänien – einfach nur, weil im angestrebten Reisezeitraum Flüge und Mietwagen am günstigsten erschienen.

Bukarest – jetzt sind sie vollkommen wahnsinnig geworden, dachten Mutter und Schwiegermutter. Und dann auch noch, ohne vorher die Route zu Planen und Hotels zu buchen – auf zum Romanian Roadtrip.

# Auf nach Transsilvanien

Eins war uns von Beginn an klar, kaum eine Figur steht mehr für Rumänien als der berühmte Vampir – Graf Dracula. Und als wir dann mit unserem erstaunlich neuen Wagen (ein Ford Fiesta) nach Norden fuhren, war auch das Schloss von Bran unser erstes und das wohl wichtigste Touristische Ziel in Rumänien. Also auf nach Transsilvanien.

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Unnahbar oben auf dem Felsen – Die Dracula Burg

Bran ist der wohl einzige Ort in Rumänien, der zu 100% auf Touristen ausgelegt ist – also ein guter Anfang für unsere Reise. Der Ort besteht zur Hälfte aus Souvenirshops, zu anderen Hälfte aus Massenabfertigungsrestaurants – es sieht genau so aus, wie ich es mir in Neuschwanstein vorstelle.

Und dann marschiert man hinauf zum Schloss und fühlt sich wie in einer anderen Welt. Überall sind Geheimgänge und steile Klippen – eigentlich genauso, wie man es sich nach Lektüre von Bram Stoker vorstellt. Nur der Sarg im Keller fehlt. Erst später sollten wir erfahren, dass das berühmte Vorbild für Dracula – Vlad Dracul, der Pfähler, überhaupt gar nix mit diesem Schloss zu tun hat, sondern seinen Wohnsitz irgendwo in den Karpathen hat (zufällig sind wir später daran vorbeigefahren).

Danach besuchten wir noch die nahe Burg von Rasnov, die von Siebenbürger Sachsen besiedelt wurde. Hier gab es dann auch erste Deutsche Spuren. Ziel des Abends war Brasov. Hier hieß es dann noch, nach einem Hotel zu suchen – kaum ein Problem, im zweiten Hotel wurden wir fündig, wurden allerdings das einzige mal abgewiesen auf unserer Reise und zahlten mit Abstand den höchsten Betrag für das Doppelzimmer.

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Ein bisschen Hollywood in Transsilvanien

#Brasov und Prejmer

Brasov – oder Kronstadt – ist eine alte Metropole der Siebenbürger Sachsen. Das spürt man auch, wenn man sich etwa das Schwarze Brett der historischen Schwarzen Kirche anschaut, an dem alles auf Deutsch angeschlagen ist. Traumhaft ist außerdem der relativ neu angelegte Rathausplatz.

Die Stadt liegt in einem Talkessel. Auf einer Seite hat man einen Kabinenlift gebaut, so dass man bequem nach oben fahren kann. Wir entschieden uns aber dafür, die Stufen zum alten Wehrturm, dem weißen Turm zu erklimmen.

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Schwarze Kirche

Dann ging es aber auch schon wieder weiter in den kleinen Ort Prejmer. Auf dem Weg dorthin kamen wir dann auch erstmals durch die beinahe verlassenen Dörfer, in denen man schonmal von einem Esel überholt oder von einem Hunderudel umkreist wird. Aber auch das hat seinen Charme, wenn man um die Löcher im Asphalt Slalom fahren muss.

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Der weiße Turm

Prejmer ist vor allem bekannt für seine gut erhaltene Kirchenburg. Vor allem zu Zeiten der Anstürmenden Türken haben die Dörfer ihre Kirchen so ausgebaut, dass man sich hier verschanzen, wehren und einige Wochen überleben können. In Prejmer etwa hatte jede Familie auch mindestens einen Raum in der Kirchenburg, es gab eine Schule und alles, was man benötigte. Vorräte wurden hier gelagert, alles ist noch perfekt erhalten.

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Jede Familie mit eigenem Zimmer auf der Burg

#Sighisoara

Schäßburg ist wohl eine der romantischsten mittelalterlichen Städtchen in ganz Rumänien. Wir wählten eine kleine Pension in der Oberstadt als Basis für unsere Erkundungstour.

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Der Stundturm

Gleich am Morgen begaben wir uns dann ganz hoch hinaus. Über die überdachte Schultreppe gingen wir hinauf zur Bergkirche und zum sehr Deutsch geprägten Friedhof. In kaum einer Stadt sind die Spuren der Siebenbürger ausgeprägter als in Sighisoara.

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Schultreppe

Zurück in der Oberstand führte unser Rundgang auf den mittelalterlichen Stundturm und in das Vermutete Geburtshaus von Fürst Vlad Dracul, dem Pfähler, der in Transsilvanien ja allgegenwärtig ist. Das mittelalterliche Haus ist ein Restaurant. Von dort aus kann man gegen einen zusätzlichen Eintrittsbeitrag auch in das Geburtszimmer – das haben wir uns aber erspart – Wir sind ja schließlich keine Touristen…

Auf dem Weg zur nächsten Station, Hermannstadt, legten wir noch einen kleinen Stop bei einer besonders hübschen Kirchenburg ein, in Biertan. Hier gab es eine kleine Kuriosität. Scheidungen waren möglich. Doch das Paar wurde erst für 7 Tage in einem kleinen Raum nahe der Kirche eingesperrt. Wenn danach noch die Scheidung gewünscht ist, wird sie vollzogen.

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Das Scheidungszimmer

#Sibiu

Hermannstadt, oder Sibiu, war 2007 Europäische Kulturhauptstadt. Und das spürt man auch, denn der historische Stadtkern ist stark restauriert worden. In der Unterstadt muss man aber schonmal durch eine Baustelle zum Hotel nach Wahl hoppeln, weil eigentlich alles eine einzige Baustelle ist.

Die Oberstadt ist ziemlich hübsch, mit einem Aussichtsturm, einer katholischen, einer protestantischen und einer orthodoxen Kirche und mit einem echten Wiener Kaffeehaus.

#Über die Karpathen – Willst du? Und nur die Straßenhunde schauten zu

Mein Mann wollte unbedingt eine richtige Karpathenpassage und die bekam er auch. Wir fuhren über den 2042 m hohen Transfogara Pass – wir waren die einzigen an dem Tag, zumindest gefühlt. Oben angekommen, leider Nebel. Aber irgendwas stimmte mit meinem Mann nicht… Nun gut, wir fuhren weiter durch den Tunnel auf der Passhöhe und wieder runter ins Tal. Als klar wurde, dass wir es nicht mehr bis Arges schaffen würden, nahmen wir uns in der Bärenhütte – irgendwo fernab jedlicher Zivilisation – ein Zimmer. In der Nacht höhrte ich vom Parkplatz her geräusche. Und da waren dann (endlich) zwei Karpathenbären unterwegs – yuhuu, ein Erlebnis, das man in Rumänien einfach braucht.

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Am nächsten Morgen ging es dann wieder ins Auto und über die kurvenreiche Strecke ins Tal. Habe ich eigentlich erwähnt, dass mir bei sowas IMMER schlecht wird? Nun, Zwischenstopp war dann die Staumauer eines großen Stausees, des Vidraru. Und da erfuhr ich dann auch, warum der Gatte (er war ja damals noch nicht mein Gatte) so nervös war… Es kam die Frage aller Fragen, völlig unerwartet und romantischer, als man sich vorstellen könnte. Nur drei Straßenhunde kamen schüchtern und neugierig um abzuchecken, ob wir nicht doch was zu Essen dabei haben könnten.

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Irgendwann mussten wir dann aber doch weiterfahren. Einen weiteren Stop zum Mittag legten wir in einen kleinen Café bei der Burg Poenari ein, die wohl die historische Dracula Burg war. Vlad Dracul zwang die Dorfbewohner, die Burg und die mehr als 1000 Stufen, in Sonntagskleidung anzulegen – sie durften erst nach Hause, als in dem weit abgelegenen Tal alles fertig war. Die Burg wurde von einem Erdrutsch zum Teil zerstört – der Rest ist aber noch gut erhalten. Wir ersparten uns den Aufstieg, die liebe Zeit…

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Hach, so romantisch

Nächste Station war das Kloster von Curtea de Arges mit seiner besonders hübsch angelegten Kathedrale, die als Begräbnisstätte der Rumänischen Könige genutzt wurde.

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Für den späten Nachmittag war dann noch ein Besuch des besonders bunten Klosters von Horezu im Westen der Walachei geplant.

#Horezu 

Das Kloster von Horezu gehört zu den wichtigsten Klöstern des Landes und ist seit 1993 UNESCO Weltkulturerbe. Der Besuch führte uns zwar ein wenig vom Kurs ab – es sollte ja weiter ins Donaudelta gehen, aber das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Besonders die Kirche mit seinen Außenfresken ist spannend.

Die Suche nach einem Schlafplatz gestaltete sich heute Abend etwas schwierig. Zwar waren wir direkt an der Autobahn, aber wir fanden nichts. Am Ende landeten wir in einem schrecklichen Autobahnhotel – die Toilette völlig versifft, keine Duschabtrennung, nichts. Nun gut, schlafen geht auch ungeduscht, was solls.

#Nach Bukarest oder Drum Herum

Ein Spaß ist die Fahrt von West nach Nord nicht wirklich, vor allem, wenn man Bukarest passieren muss. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, die Stadt auszusparen, allerdings wurden wir am Ende doch auf eine unfreiwillige Stadtrundfahrt geschickt. Die Umgehung ist mit der Abkürzung DNCB beschriftet, das verpasst man auch gerne mal und steht plötzlich vor dem Ceaucescu Palast (trotz Erdogan) noch immer der größte Palast der Welt.

Damals waren Smartphones noch nicht so ausgeprägt, daher musste ich tatsächlich noch ganz klassisch mit Faltkarte einen Ausweg finden. Wir sahen also trotzdem noch ein bisschen von der Stadt – auch die Plattenbauten – das war schon interessant.

Irgendwann fanden wir uns dann doch auf der DNCB wieder, die sich dann aber als eine Art Schotterpiste entpuppte, auf der sich die LKW stauten. Immer wieder kamen neue Zubringer von allen Seiten, doch der Verkehr war nicht geregelt und es waren einfache Rechts vor Links Kreuzungen, wie man sie von der Innenstadt kennt. Mit Geduld und Spucke machten wir uns dann irgendwann doch wieder auf Richtung Donaudelta – durch die weiten Agrarflächen bis rüber an die Küste.

Auf dem Weg nach Murghiol legten wir dann noch einen Stop in Istria ein, einer alten, griechischen Siedlung, deren Ausgrabungen man besuchen kann.

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Leider hatten wir uns schon wieder ein bisschen mit der Zeit verschätzt, also auf nach Murghiol.

#Donaudelta – von Kaputten Autos und Madam Schnapps

Man hatte uns gewarnt – fahre in Rumänien niemals nachts. Nun konnten wir das aufgrund des langen Anfahrtswegs nach Murghiol im Donaudelta nicht vermeiden. Mein Mann geriet in eine Sackgasse und wollte in einer Einfahrt drehen. Nur war dort leider nur der Bordstein fertig, der Kies dahinter allerdings nicht ganz aufgefüllt. So kam es wie es kommen musste – unser treues Gefährt setzte auf. Inzwischen war es 21 Uhr und wir hatten ein kaputtes Auto UND noch kein Quartier gefunden – na toll.

So zogen wir durch die kleine Ortschaft zu Fuss – und dummerweise war kein Hotel in Sicht. Schließlich standen wir vor einem Haus, an dem ein Schild hing „Room for rent“. Wir in unserer Verzweiflung bei der angegebenen Nummer angerufen, plötzlich stand Mariana vor uns – im Schlafanzug – und ließ uns rein. Mir fiel ein Stein vom Herzen – auch wenn der Preis noch nicht verhandelt war (er war am Ende sehr fair).

Das Autoproblem ließ sich am Ende nur durch einen Tausch beheben – das war aber kein größeres Problem. Am Abend des folgenden Tages kam ein Autotransporter mit einem neuen Fiesta aus Bukarest angefahren und nahm das lädierte Auto mit. Ich hätte das so nicht erwartet, schließlich waren wir ja (am Wochenende wohlgemerkt) im wirklich letzten Zipfel Rumäniens. Am Ende hat sich dann auch die Vollversicherung ausgezahlt – Unterbodenschutz ist in Rumänien fast so wichtig wie ordentliche Impfungen.

Nun spazierten wir durch den Ort, schauten uns die Ruinen am Stadtrand an und warteten auf unseren Mechaniker. Währenddessen bekamen wir gefühlt 200 Angebote, dass man uns doch mit dem Boot ins Delta rausfahren will. Klar wollten wir das machen. Allerdings, weil uns Nicolae und Mariana so nett aufgenommen haben, wollten wir wenn schon mit Nicolae fahren. Am nächsten Morgen passte das Wetter nicht ganz, aber wir bekamen trotzdem unsere Schwimmwesten an und los ging die Fahrt – 4 Stunden und eine Flasche Schnapps später hatten wir die beeindruckende Landschaft des Deltas, Ceausescus Ferienhaus und zahllose Pelikane gesehen und waren begeistert. Ich war ehrlich gesagt leicht abgefüllt, was mir dann auch den Spitznamen Madame Schnapps einbrachte. Nicolae lief ab dann jedenfalls mit einer Schnappsflasche hinter mir her und wollte immer einen mit mir trinken.

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Das Ferienhaus des ehemaligen Diktators
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Ob das da einer vergessen hat?
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Das Delta ist ein Paradies für Vögel aller Art

Nach einem gemeinsamen Abendessen bei den beiden fiel ich dann ins Bett – am nächsten Morgen stand nach Bukarest – mit einem Zwischenstop an. Natürlich wollte Nicolae noch einen Schnapps mit uns trinken. Da mein Mann aber nicht durfte (er musste ja fahren) musste ich wieder dran glauben…

Für mich bleibt das Donaudelta auf ewig mit enormer Gastfreundschaft und ganz viel Alkohol verbunden bleiben. Deutsch oder Englisch sprach man übrigens dort kaum – ich habe mich in einem Mix aus Spanisch und Französisch (beides kann ich nicht wirklich) prima verständigen können – und Schnapps ist ja ohnehin gut für die Kommunikation – hab ich gehört.

#Schlammvulkane und auf einmal war die Straße zu Ende

Auf dem Weg nach Bukarest planten wir eine Übernachtung ein. Der Reiseführer empfahl Berca, dort gibt es Schlammvulkane. Die wollten wir uns noch anschauen. Auch war die Strecke als Landschaftlich besonders schön beschrieben – und laut Karte waren auch keine weiteren Probleme zu erwarten.

Doch dann kamen wir nach Braila, eine Industriestadt direkt an der Donau – und plötzlich hörte die Straße ohne jeden Hinweis auf, nachdem wir an einer längeren Schlange LKW vorbeifuhren. Wir standen an der Hafenmauer, drehten um, suchten nach einem Hinweis, schienen aber eigentlich richtig gefahren zu sein. Also wieder zurück. Vor einer Holzhütte sahen wir einen alten, zahnlosen Mann winken, wir sollten doch da runter fahren. Da runter war allerdings ein relativ steiler, unbefestigter Abhang. Er sagte nur ein Wort „Ship, Ship, Ship“. Wir dachten nur „Okay, gleich stehen wir hier, Auto weg, Geld weg – mitten im Hafen. Doch man winkte uns immer weiter und da stand sie dann, die Autofähre. Das war ein klappriges, rostiges Gefährt, auf dem wir dann gerade noch Platz gefunden haben, nachdem uns der Fährmann Millimetergenau eingewiesen hatte. Dann ging das klapprige Gefährt los und trug die etwa 25 Autos fachgerecht auf die andere Seite der Donau.

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Ob wir wirklich drauffahren sollen?

Mittlerweile war es Abend. Wir mieteten uns im erstbesten Hotel ein – denn am nächsten Morgen ging es dann zu den Schlammvulkanen. Ich muss sagen, ich wusste nicht so genau, was uns erwartet. Wir fuhren durch eine Art Mondlandschaft und kamen zu einem witzigen Naturschauspiel – „Mit dem Blubb“ wie Verona Pooth sagen würde. Über irgendwelche Gasströme wird Schlamm durch Wasserschichten bis an die Oberfläche getragen und so entsteht ein kalter Vulkanismus – was wirklich witzig zu beobachten ist.

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Der Vulkan mit dem Blub
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Und da Blubbt es schon wieder

Auf der Weiterfahrt machten wir noch beim einen oder anderen Kloster halt. Witzig und empfehlenswert ist zum Beispiel das Kloster Snagov, in dem man das (angeblich) leere Grab von Vlad Dracul (also Dracula) gefunden haben will. Das liegt idyllisch auf einer kleinen Insel in einem See, zählt allerdings wohl auch zu einer der Touriattraktionen in Rumänien.

Dann hieß es Abschied nehmen…

#Fürs Autofahren braucht man als Europäer schon Humor

Autofahren ist in Rumänien nicht ganz so leicht. So schlimm wie in Namibia ist es zwar nicht, man muss aber einfach mit allem rechnen:

  • Schienen kreuzen ohne große Warnung die Strecke, man sieht zwar die Schranken aber trotzdem kommt es manchmal unerwartet und die Schienen stehen sicher 5-10 cm aus der Straße, so dass man bei höherem Tempo schnell einen Achsbruch riskiert.
  • Straßenhunde sind die Autofahrer zwar gewöhnt, trotzdem können unerwartet welche auf die Straße rennen. Uns ist leider ein Hund an der Schnellstraße direkt vors Auto gelaufen – er wurde dann vom Bauern erlöst. An Schnellstraßen sieht man überall die toten Hunde. An Parkplätzen spielen sich herzzereißende Szenen ab, wenn die halb verhungerte Mami mit ihren Welpen aus den Büschen kommt. Aber das kann auch mal gefährlich werden – es gibt auch aggressive Kumpanen.
  • Manche Strecken sind wirklich gut zu fahren – andere Strecken, etwa die nach Viscri, wo Prinz Charles ein Ferienhaus besitzt, haben Schlaglöcher, in denen unser Fiesta hätte verschwinden können. Man muss also immer damit Rechnen, dass sich die Fahrzeit wesentlich erhöht.
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Der Straßenzustand hier ist noch beinahe harmlos
  • Von der Ringautobahn um Bukarest würde ich mir nicht allzu viel erwarten. Die Autobahnen von Nord nach Süd bzw. von Ost nach West kreuzen sich in Bukarest und sollen durch die DNCB verbunden werden. Das klappt auch – natürlich mit Stau, da die Vorfahrt an den Kreuzungen nicht geregelt ist. Noch lustiger ist aber, dass es sich zumindest 2013 um eine Schotterpiste handelte, auf der man dann auch schonmal von einem Eselsgespann überholt wird.
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Rechts überholen gilt nur für Pferdekarren

#Mit Sicherheit

Ich kann nur von mir sprechen und die einzige Gefahr, die ich in den zwei Wochen dort erlebt habe, waren aggressive Straßenhunde. Natürlich kommt man durch Dörfer, in denen man die Armut in der Luft zu spüren scheint, aber trotzdem winken die Leute und sind entweder extrem gastfreundlich oder sie interessieren sich gar nicht weiter für die fremden Gäste.

Ein einziges Mal sind wir durch ein Dorf gefahren und eine Gruppe Kids belagerte das Auto um nach Süßkram zu Betteln, woraufhin ich ihnen eine Rolle Kekse aus meinem Vorrat durchs Fenster gab und damit zogen sie dann auch wieder ab.

#La revedere România, sunt îndrăgostit de tine

Ich habe mich in Rumänien verliebt – in die außergewöhnliche Gastfreundschaft, die spannende Natur und die unerwarteten Lösungen. Ich werde wiederkommen!

In diesem Sinne

Eure Anke

Reiseführertipp:

14 Kommentare

  1. Der Tripp sieht wahnsinnig spannend aus. So viele verschiedene Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele. Ganz besonders toll finde ich den Brauch 7 Tage in einem Raum eingesperrt sein. Wenn man sich nicht umgebracht hat, hat man wohl alles was zwischen einem stand nach dieser Woche aus dem Weg geräumt.

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  2. Wow, liebe Anke! Euer Road-Trip durch Rumänien ist aber wirklich ein Abenteuer gewesen 🙂 Ich war auch lange vor der Smartphone-Zeit mal in Bucharest über Silvester. Habe da leider wenig gute und schöne Erinnerungen daran. Dieses Land ist einfach ziemlich korrupt und wir sind schon gleich nach dem Aussteigen aus dem Flieger in eine typische Touri-Falle getappt… Und die Stadt war eine einzige Baustelle und ziemlich desolat. Ich glaube, Rumänien sieht mich vielleicht mal wieder – so sicher bin ich mir aber noch nicht 😉

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  3. Ich denke, man muss an Rumänien mit dem nötigen Humor rangehen. Sicherlich ist einiges besser geworden, aber eine Touristische Infrastruktur mit 10 Hotels in jedem sehenswertem Ort zum Beispiel gibt es eben noch nicht. Oder man steht eben plötzlich auf dem Schotterweg, wenn man von der Autobahn abfährt! Erwarte das Unerwartete…

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  4. Danke dir für den Einblick in eure Romänien Rundreise. Die passt gerade wie die Faust aufs Auge, denn Rumänien steht in der engeren Auswahl für meine Reiseziele 2017:) Da hat dein Artikel direkt noch einmal einen Grund mehr gegeben. Kleine alte süße Städtchen wie Sighisoara sind nämlich genau mein Ding.

    Liebe Grüße
    Nicole, die reisende Berlinerin
    vom Reiseblog CicoBerlin

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    1. Musst halt fürs Autofahren schon echt Nerven haben. Dafür bist aber direkt mitten drin. Im Delta wirst gleich zum Tänzchen auf der Straße aufgefordert etc. Ich würde glaube ich nur ein geländegängigeres Auto als den Fiesta empfehlen…

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  5. Wow. Rumänien ist ja gar nicht weit. Transilvanien finde ich auch super interessant. Mit dem Verkehr finde ich super witzig. Man meint doch, dass Europa da weit vorn ist, aber… deine detaillierte Schilderung hat mir Lust auf mehr gemacht.

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  6. Rumänien wäre jetzt nicht mein erstes Urlaubsziel, aber da bin ich scheinbar viel zu voreingenommen. Faszinierend was dieses Land alles zu bieten hat, das hätte ich nicht gedacht. Daher Danke für die ausführliche Vorstellung

    Liebe Grüße Anni von http://hydrogenperoxid.net

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  7. Sehr cool, Rumänien hat wirklich auch viele schöne Seiten zu bieten, ich kenne nur die Küste 🙂

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  8. Ein wirklich schöner Flashback, mit viel Humor geschrieben! Ich hab ihn gerne gelesen, danke für die coolen Geschichten. Das hat mir Rumänien auch sehr schmackhaft gemacht! 😀 Das mit dem Blubb fand ich sehr schön! 🙂 Und der Insider zu Graf Dracula ist auch wissenswert.

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